Der Hersteller von organischen Solarfolien hat sein bisher größtes Projekt realisiert. In Addis Abeba lieferte das Unternehmen organische Solarmodule für ein Sonnensegel, das sich über den Innenraum des neuen Gebäudes der Afrikanischen Union spannt. Die Module sind in ein Stahlseiltragwerk eingehängt.
Der Hersteller von organischen Solarfolien Belectric OPV mit Sitz in Nürnberg hat in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba mit der Solarte Folie ein riesiges Sonnensegel errichtet. Die organischen Solarmodule sind in eine Stahlnetzkonstruktion eingehängt, die der Hersteller von solchen Stahlseilnetzen Carl Stahl Architektur mit Sitz in Kitzingen geliefert und aufgebaut hat.
Mit lokalen Monteuren aufgebaut
Das energieerzeugende Sonnensegel bildet den Mittelpunkt des neuen Peace and Security Building der Afrikanischen Union (AU) in Addis Abeba. Deshalb haben die Projektbeteiligten dem Sonnensegel die die Form des afrikanischen Kontinents gegeben, das gleichzeitig das Logo der AU ist. Unter Leitung der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit haben lokale Installateure die Anlage aufgebaut. „Trotz der extremen Komplexität des Projektes war die Installation einfach zu bewerkstelligen“, erklärt Luca Casati, Chefmonteur bei Carl Stahl. Er hat den Aufbau der Anlage in Addis Abeba geleitet. „Installationsgerüste oder Hubbühnen, wie sie normalerweise bei der Installation von Gebäudeteilen in dieser Größenordnung verwendet werden, waren bei diesem Projekt nicht nötig“, erinnert sich Casati. „Das ist den extrem leichten OPV-Membranen zu verdanken, durch die Aufbau und Installation schnell und unkompliziert bewerkstelligt werden konnten.“ Innerhalb von nur fünf Tagen haben die Installateure das gesamte System montiert. Dies zeige das unglaubliche Potenzial, das in der Kombination von Stahlseiltragwerken und OPV steckt, betont Casati.
Endgültig am Markt angekommen
Das Sonnensegel ist das bisher größte Projekt von Belectric OPV und nach Angaben des Unternehmens auch die erste Anlage mit organischen Solarfolien und einem Edelstahlseiltragwerk, das in dieser Größenordnung realisiert wurde. „Mit diesem weiteren, sehr renommierten Projekt sind wir mit unserem Angebot einer gestaltungsorientierten Photovoltaik für den Gebäudebereich endgültig im Markt angekommen“, freut sich Hermann Issa, Director Business Development and Sales bei Belectric OPV. „Dieses Projekt zeigt erneut die vielfältigen Möglichkeiten in den Bereichen Design, Transparenz, Flexibilität und Farbe, welche durch die Solarmodule der Belectric OPV voll erschlossen und umgesetzt werden können. Durch die innovativen Edelstahlseilnetzprodukte von Carl Stahl wirken selbst architektonische Elemente dieser Größenordnung leicht und scheinen zu schweben.“
Afrika mit Solarfolien nachgebildet
Das gesamte System spannt sich über eine Länge von 25 und eine Breite von 20 Metern unter der Membrankuppel über dem Innenraum des neuen Gebäudes. Die Anlage besteht aus 445 blau-transparenten Einzelmodulen, die mit einem organischen Halbleitermaterial von Merck hergestellt wurden. Da die Module semitransparent sind, lässt die Anlage immer noch etwa 75 Prozent des Sonnenlichts in den Innenraum des Gebäudes. Den erzeugten Solarstrom nutzt die AU gleich in dem Gebäude. Sie versorgt damit die gesamte Beleuchtung im Innenraum. (Sven Ullrich)