Nachdem die Versuche von Siemens, die Solarsparte zu verkaufen, gescheitert sind, will der Technologiekonzern den gesamten Unternehmensteil abwickeln. Hauptsächlich sind Mitarbeiter in Israel betroffen.
Nachdem der Technologiekonzern Siemens innerhalb von sieben Monaten keinen Käufer für seine Solarsparte gefunden hat, wird der Teil des Unternehmens jetzt abgewickelt. Das bestätigt Torsten Wolf, Pressesprecher von Siemens, gegenüber photovoltaik. „Wir haben schon im Oktober vergangenen Jahres angekündigt, dass wir uns von der Solarsparte trennen wollen und einen Käufer suchen“, erklärt Wolf. „Wir haben aber bis jetzt keinen Investor gefunden. Deshalb haben wir entschieden, den Bereich abzuwickeln.“
Gesamtes Solarportfolio betroffen
Betroffen ist das gesamte Solarportfolio von Siemens. Das setzt sich hauptsächlich aus der Herstellung von Komponenten für große solarthermische Kraftwerke (concentrated solar power – CSP) und dem Projektgeschäft in der Photovoltaikbranche zusammen. „Die Photovoltaik war bei uns aber immer nur ein minimaler Bestandteil“, sagt Wolf. „Wir haben keine eigenen Module hergestellt. Unsere Wechselrichtersparte haben wir schon im vergangenen Jahr abgegeben.“ Siemens hatte eine Fabrik zur Produktion von Receivern für CSP-Kraftwerke in Israel. Das war das Kerngeschäft von Siemens im Solarbereich. Insgesamt 230 Mitarbeiter dort bangen jetzt um ihren Arbeitsplatz.
Keine auskömmlichen Margen drin
„Außerdem sind noch weitere 50 Mitarbeiter an anderen Standorten, vor allem in Spanien und Deutschland betroffen“, sagt Torsten Wolf. Die waren hauptsächlich mit der Entwicklung und Realisierung von Photovoltaikprojekten beschäftigt. „Im Projektgeschäft sind aber keine für Siemens auskömmlichen Margen möglich“, erklärt der Pressesprecher. Zwar werden die jetzt begonnen Projekte noch abgewickelt, aber dann wird sich der Konzern auch von diesem Teil trennen. Service und Wartung werden aber auch weiterhin garantiert. (Sven Ullrich)