Der Wettbewerbsdruck für die Wechselrichterhersteller steigt. Auch der Branchenprimus SMA muss die Kosten senken. Dies soll unter anderem mit dem Know-how von Danfoss bei Antriebsumrichtern gelingen. Die Dänen erhalten für gut 300 Millionen Euro ein Fünftel der SMA-Anteile.
Der Hersteller von Wechselrichtern SMA Solar Technology und der Spezialist für Wärme- und Kältetechnik Danfoss mit Sitz im dänischen Nordborg streben eine enge strategische Partnerschaft an. Die beiden Unternehmen wollen durch eine größere Produktion und gemeinsames Know-how die Kosten weiter senken. Danfoss übernimmt 20 Prozent der SMA-Anteile und „plant den Verkauf des kompletten Solar-Wechselrichtergeschäfts“ an die Niestetaler, verkünden beide Unternehmen. „Die strategische Kooperation mit Danfoss stärkt die führende Position von SMA im globalen Photovoltaikmarkt“, erläutert SMA Vorstandssprecher Pierre-Pascal Urbon. SMA könne von der Erfahrung von Danfoss bei Antriebsumrichtern profitieren. Dort herrsche bereits seit langem ein starker Verdrängungswettbewerb, so Urbon.
302 Millionen Euro für SMA-Anteile
Das auf Energieeffizienz-Lösungen spezialisierte Unternehmen Danfoss untermauert damit das Engagement im Solargeschäft. Danfoss werde 6,94 Millionen Aktien vom weltweit größten Wechselrichterhersteller SMA zum Kurs von 43,57 Euro übernehmen. Der Barkaufpreis entspricht einer Prämie von 50 Prozent bezogen auf den Durchschnittskurs der letzten 60 Tage. Der Wert für die Anteile beträgt somit rund 302 Millionen Euro. Der frei handelbare Streubesitz der SMA-Aktie werde nach der Transaktion bei genau 25,05 Prozent liegen. Die SMA-Gründer, Stiftungen und Familien werden dann 54,95 Prozent der SMA-Aktien halten. Nach Genehmigung der Transaktion plant SMA neue Produkte für das wachstumsstarke Marktsegment der mittelgroßen Photovoltaikanlagen in Europa, USA und China einzuführen.
Verbundvorhaben PV-Pack
Auch auf anderen Feldern will sich SMA verbessern: Unter der Leitung des Wechselrichterherstellers sollen die Wechselwirkungen mit der Leistungselektronik in Wechselrichtern optimiert werden. Ziel des Projektes PV-Pack sei es, alternative Lösungen für die Kühl-, Aufbau- und Verbindungstechnik zu entwickeln, um den Einsatz neuer Kühlmaterialien zu untersuchen. Damit sollen Funktionalität, Effizienz, Wirtschaftlichkeit und Lebensdauer dreiphasiger Photovoltaik-Wechselrichter im Leistungsbereich von 10 bis 40 Kilowatt deutlich verbessert werden. Das Verbundvorhaben wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit rund 1,4 Millionen Euro gefördert. (Niels Hendrik Petersen)