Vor 18 Monaten erlebte die Modulfabrik in Wismar ihren Neustart. Seitdem werden dort in drei Fertigungslinien vor allem Glas-Glas-Module gefertigt. Geschäftsführer Bernhard Weilharter zieht im Interview Bilanz über das Erreichte.
Nach der Insolvenz von Centrosolar und dem Zwischenspiel der Solar-Fabrik hat die CS Wismar den Produktionsstandort in Wismar übernommen. In diesen Zeiten eine Modulfertigung hochzuziehen, ist ein schwieriges Unterfangen. Im Falle der Sonnenstromfabrik scheint dies gelungen zu sein. photovoltaik-Redakteurin Petra Franke sprach mit Geschäftsführer Bernhard Weilharter.
Sie sind stolz auf die Unternehmensentwicklung der Sonnenstromfabrik. Was konkret haben Sie geschafft?
Bernhard Weilharter: Seit dem Neustart im letzten Jahr haben wir unser selbst gestecktes Ziel erreicht: ein stetiges und nachhaltiges Wachstum. Im ersten Halbjahr 2017 erreichten wir die Gewinnschwelle und liegen weiterhin auf Kurs. Dies zwar mit kleinen Margen, aber die Auftragsbücher füllen sich jeden Monat ein wenig mehr. Module mit einer Leistung von knapp fünf Megawatt pro Monat verlassen derzeit unser Werk. Wir haben damit bewiesen, dass ein nachhaltiges Wachstum in kleinen Schritten möglich ist. Nach etwas über einem Jahr bereits den Break Even erreicht zu haben, ist für uns ein Erfolg, auf den wir sehr stolz sind.
Welcher Weg liegt in punkto Vertrieb hinter Ihnen?
Bernhard Weilharter: Im ersten Jahr haben wir vor allem OEM für den französischen Markt gefertigt und Repowering-Projekte ausgestattet. Unser Markteintritt im Frühjahr 2016 war einfach zeitlich zu ungünstig, um sofort bei Großhändlern ins Portfolio aufgenommen zu werden. Typischerweise werden die Lieferanten zum Jahreswechsel festgelegt. Inzwischen haben wir aber diverse Listungen bei renommierten Großhändlern erreicht. Wir wurden im letzten Jahr sehr genau beobachtet: Wie diszipliniert und kanaltreu sind wir, welche Preise rufen wir auf. Die Händler sind zudem sehr markenloyal und ändern ihr Portfolio nicht von heute auf morgen. Da muss man sich als Hersteller hochdienen – das haben wir geschafft. Und der Prozess an sich braucht auch seine Zeit. Die Händler schauen sich sehr genau an, welche Produkte sie aufnehmen.
Bei welchen Händlern können Installateure Ihre Produkte kaufen?
Bernhard Weilharter: Bei den Häusern der Deha-Gruppe, der Fegime-Gruppe, der Zander-Gruppe und der GME-Gruppe. Mit Wagner Solar, Multiwatt, DensysPV5 und Uni Elektro konnten wir weitere Spezialisten für den Vertrieb unserer Produkte in Deutschland gewinnen.
Welche Meilensteine im Produktionsprozess haben Sie erreicht?
Bernhard Weilharter: Die Umrüstung auf vier und fünf Busbars wurde erfolgreich abgeschlossen. Die Automation im Bereich Glas-Glas weiter erhöht. Alle drei Produktionslinien können jetzt Glas-Glas-Module mit der gleichen Geschwindigkeit und Qualität verarbeiten. Zusätzlich wurde die Zertifizierung nach IEC 2016 erfolgreich abgeschlossen. Hier haben wir als einer der ersten die neuen Standards erfüllt.