Nach dem Insolvenzantrag des Dünnschichtmodulherstellers Calyxo aus Thalheim wird der Geschäftsbetrieb weiter fortgeführt. Insolvenzverwalter Lucas Flöther prüft nun die Möglichkeiten einer Sanierung.
„Der Insolvenzantrag hat keine Auswirkungen auf den laufenden Geschäftsbetrieb“, betonte Flöther. Der Partner der Kanzlei Flöther & Wissing wurde vom zuständigen Amtsgericht Dessau-Roßlau zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Alle Leistungen würden nach wie vor erbracht. Ziel sei es, den Geschäftsbetrieb und möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten, sagt der Jurist.
Flöther war bereits am Montag vom Insolvenzgericht als Sachverständiger bestellt worden und hatte die 155 betroffenen Mitarbeiter informiert. Deren Löhne und Gehälter sind über das Insolvenzgeld für drei Monate bis Ende Juni gesichert. Die Aufhebung der Kurzarbeit werde geprüft. Diesen Zeitraum muss Flöther nutzen, um nach Möglichkeit eine Sanierung des Geschäftsbetriebs in die Wege zu leiten. „Calyxo ist ein im Kern wettbewerbsfähiges Unternehmen, das sich jedoch in einem sehr schwierigen Marktumfeld bewegt“, meint Flöther.
Dünnschichtmodule aus Cadmium-Tellurid
Durch den Wegfall eines Großauftrags sei das Unternehmen in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Calyxo ist ein deutscher Hersteller von Dünnschichtsolarmodulen aus Cadmium-Tellurid sowie Anbieter von schlüsselfertigen Systemlösungen. Seit der Gründung im Jahr 2005 in Bitterfeld-Wolfen ist das Unternehmen kontinuierlich gewachsen. Es gehört zur amerikanischen Muttergesellschaft Solar Fields. (nhp)