Wie aus Forschungsgeldern handfeste Wertschöpfung entsteht, erklärt Ralf Preu vom Fraunhofer ISE. Besonders die Maschinenbauer sind Partner der Institute.
Die Photovoltaikforschung in Deutschland bringt nach wie vor wegweisende Innovationen auf den Weg. Besonders der Maschinenbau hat zur Kostenreduktion für Photovoltaikmodule große Beiträge geleistet. Immer effizienter wird produziert, und mit weniger Rohstoffeinsatz. Im Interview erklärt Ralf Preu, wie aus staatlicher Forschungsförderung Wertschöpfung entsteht.
Welches Ziel verfolgt die Photovoltaikforschung am Fraunhofer ISE?
Ralf Preu: Es geht vor allem darum, die Stromgestehungskosten zu reduzieren. Wir suchen also nach Wegen, den Wirkungsgrad der Zellen und Module zu steigern, aber auch für ihre Herstellung solche Verfahren und Technologien zu entwickeln, die die Produktion preiswerter machen.
Wer sind die Partner?
Das sind Produzenten von Bauelementen, das können Wafer, Zellen oder Module sein. Dann gibt es aber auch die Zulieferindustrie, insbesondere die Maschinenbauer und Materialhersteller. Sehr enge Kooperationen gibt es mit dem Maschinen- und Anlagenbau. In diesem Entwicklungsfeld haben wir in den letzten 20 Jahren sehr große Kostenreduktionen für die Photovoltaik erreichen können.
Wie wird aus Forschungsförderung Wertschöpfung?
Da gibt es verschiedene Wege. Ein Großteil unserer Projekte läuft im Verbund. Das heißt mit Partnern. Das können andere Institute sein, aber auch Industriepartner. Sie stellen Forschungsleistung, Maschinen oder beteiligen sich an den Kosten. Die Forschungsgelder, die wir vom Staat für ein konkretes Projekt erhalten, fließen dann ebenfalls in den Verbund. Wenn es ein verwertbares Forschungsergebnis gibt, können das die Verbundpartner nutzen. Die Konditionen dafür werden verhandelt.
Entwickeln Sie auch ganz eigene Ideen?
Es gibt auch Ansätze, die wir vollständig allein entwickeln. Das betrifft vor allem die Vorlaufforschung. Deren Ergebnisse eröffnen für viele spätere Nutzer Anwendungsmöglichkeiten, haben aber oft noch keine Industriereife. Ungefähr 20 Prozent unserer Forschungsgelder fließen in solche Projekte. In diesem Fall haben wir alle Rechte an der Entwicklung und können das entwickelte Produkt oder Verfahren lizenzieren. Das heißt, die Fraunhofer-Gesellschaft verkauft an Dritte das Recht, das Verfahren anzuwenden oder weiterzuentwickeln. Ein Teil der Nettoeinnahmen geht dann auch an den einzelnen Erfinder. (PF)
Das vollständige Interview lesen Sie in der Novemberausgabe der photovoltaik, die am 14.11.2019 erscheint.
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