Der schweizerische Fachverband Electrosuisse hat die erste Photovoltaikanlage mit dem neu entwickelten Gütesiegel ausgestattet. Damit kann sich der Investor und Betreiber sicher sein, dass der Generator auch ordnungsgemäß installiert wurde und gut funktioniert.
Der eidgenössische Fachverband für Elektro-, Energie- und Informationstechnik Electrosuisse hat die erste Solaranlage mit dem neuen Gütesiegel versehen. Das im Juni dieses Jahres vorgestellte Siegel dient als Qualitätsstempel für Photovoltaikanlagen und soll den Investoren die Sicherheit bieten, das auch die Erträge erwirtschaftet werden, die vorher berechnet wurden. Als erste Anlage haben die Photovoltaikexperten von Electrosuisse den Generator auf dem Dach Saalsporthalle Rafz, Kanton Zürich das Gütesiegel Swiss-PV-Label, Swiss Certified. „Damit verfügt die Trägerin und Betreiberin, die Genossenschaft Solarrafz, über einen umfassenden Sicherheits- und Leistungsnachweis für ihre neue Anlage – vom einzelnen Modul bis hin zum Anlageschalter“, betonen die Prüfexperten von Electrosuisse.
Die Anlage auf Herz und Nieren geprüft
Die Planer haben ausgerechnet, dass die 636 Module der Anlage jährlich insgesamt 150.000 Kilowattstunden Strom erzeugen. Dass die Anlage auch wirklich richtig installiert ist, die Module auch das halten, was der Hersteller versprochen hat und auch die anderen Komponenten fehlerfrei laufen, haben die Fachleute von Electrosuisse überprüft und bestätigt. „Denn im hart umkämpften Solarmarkt halten nicht alle Photovoltaikmodule, Komponenten und Installationen, was sie versprechen“, wissen die Experten des Fachverbandes und weißen darauf hin, dass vor allem auf dem Transport viel passieren kann. „Die meisten Photovoltaikmodule stammen aus Asien“, erklären die Prüfer. „Niemand weiß, ob sie den langen Transportweg unbeschadet überstanden haben. Auch Module, die äußerlich unversehrt scheinen, weisen zuweilen Microcracks auf. Diese führen schon bald zu Leistungseinschränkungen und verkürzen zudem die Lebensdauer der Gesamtanlage.“
Schweizer Sonderbestimmungen mit abgeprüft
Aber auch PID-Effekte prüfen die Fachleute von Electrosuisse im Rahmen der Zertifizierung ab. Diese lassen sich im Rahmen einer Elektrolumineszenzvermessung der gesamten Anlage schon frühzeitig erkennen. Zum Labe gehört diese Messung standardmäßig dazu. Aber auch die Installation selbst überprüfen die Fachleute von Electrosuisse im Rahmen der Siegelvergabe. Hier achten die Prüfer aber nicht nur darauf, ob die Installateure die europäischen Normen für netzgekoppelte Photovoltaiksysteme eingehalten haben, sondern auch die in der Schweiz geltenden Bestimmungen bezüglich Wind-, Schneelast, Hagel-, Blitz- und Brandschutzes. (Sven Ullrich)