Ob die Planung für eine Gebäudehülle einfach oder komplex ist, hängt vom Standort und der Verschattung ab. Bereits realisierte Projekte zeigen, dass die Gebäudewand viele Möglichkeiten für Photovoltaik bietet.
Zwar fordert die Fassade in Teilen andere technische Lösungen als eine Dachanlage, aber das Prinzip ist gleich. Die Befestigungen müssen sicher sein und mögliche Verschattungen durch Verschaltung oder Moduloptimierer aufgefangen werden. Auch der Baukörper selbst kann ein solches Projekt stark beeinflussen und die Planung kniffliger machen. Gibt es viele Vorsprünge oder Balkone, wird es aufwendiger. Einfach geht es, wenn nicht die ganze Fassade mit Solarmodulen verkleidet wird, sondern nur ausgewählte Bereiche. Gelungene Beispiele dafür gibt es immer häufiger.
In Bad Neustadt realisierte die Adites zwei Effizienzhäuser. An der nach Süden ausgerichteten Fassade des Gebäudes wurden fünf Reihen zwischen den Balkonen mit Standardsolarmodulen von Q-Cells Q-Peak Duo G5 auf die Hauswand montiert. Wiederum mit einem Standard-Befestigungssystem, dem Novotegra von Baywa r.e., wurden die Module befestigt. Sie haben alle einen SolarEdge-Leistungsoptimierer, der trotz Verschattung von Balkonen oder von der Dachkante den optimalen Ertrag pro Modul ermöglicht. Vor allem im Winter leisten diese Module einen wertvollen Beitrag zur Energieversorgung.
Schon etwas anspruchsvoller
Bei einem Schwesternwohnheim in Bad Hersfeld war die Aufgabe um einiges anspruchsvoller. Ein achtgeschossiges Gebäude sollte rundum, an allen Gebäudeseiten und auf dem Dach mit Photovoltaik ausgestattet werden. So wollte es der Bauherr.
An die Fassade wurden die Standard-Indachmodule von Galaxy Energy mit schwarzem Rahmen montiert. Diese Module haben eine transparente Rückseitenfolie. Sie sorgt für einen besseren Wärmekoeffizienten, dessen Vorteile in diesem Einsatzfall besonders zum Tragen kommen. Zwischen Dämmung und Modulen ist ein Hinterlüftungsabstand von zehn Zentimetern.
Die Verschattung und die Ausrichtung der verschiedenen Gebäudeseiten war in der Planung ein großes Thema. Das musste bei der Verschaltung berücksichtigt werden. Die Firma Hemba plante und verstringte die Module jeweils auf Geschossebene, um den Brandschutzanforderungen zu genügen.
Außerdem wird die entstehende Abwärme, die hinter den Modulen aufsteigt, an der Fassadenoberkante abgeschöpft und zur Heizung des Gebäudes genutzt werden. So liefert das Gebäude nicht nur beachtliche Strommengen, sondern auch einen Großteil der erforderlichen Heizlast in Form von kostenloser Abwärme.
Den vollständigen Artikel lesen Sie in der Oktoberausgabe der photovoltaik, die am 22.10.2018 erscheint.