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Fast ein Zehntel Mehrertrag

Der Austausch älterer oder defekter Wechselrichter bietet die Chance, dem Kunden professionelles Monitoring und höhere Erträge aus der Bestandsanlage anzubieten. Das Stichwort lautet: Repowering.

Repowering bietet sich vor allem bei kleinen Anlagen für private oder gewerbliche Nutzer an. Der einfachste Weg ist der Austausch älterer oder defekter Wechselrichter. Denn die Wirkungsgrade der Geräte sind in den vergangenen Jahren stark gestiegen.

Steca aus Memmingen hat untersucht, wie sich der Ertrag einer Kleinanlage von drei Kilowatt Leistung durch neue Umrichter erhöhen lässt. In einer Studie mit der Hochschule München wurden ältere Wechselrichter durch neue Coolcept-Wechselrichter ersetzt. Konkret ging es um eine Anlage mit zwölf Strings zu je 2.890 Watt. Die Hälfte der Wechselrichter wurde getauscht. Der europäische Wirkungsgrad der Umrichter stieg von 92 Prozent (Altgeräte) auf 98,1 Prozent.

Eine Studie von Steca

Im Messzeitraum ergab sich ein Mehrertrag von 9,23 Prozent, bezogen auf die AC-Leistung der alten Wechselrichter. Das ist ordentlich, zumal am DC-Generator keine Umbauten notwendig waren.

Bei der Studie zeigte sich, dass der europäische Wirkungsgrad allein den hohen Mehrertrag nicht erklärt. Der Anstieg von 92 Prozent auf 98,1 Prozent legt nur 6,63 Prozent höhere Erträge nahe. Die Abweichung entsteht hauptsächlich dadurch, dass der europäische Wirkungsgrad die Spannungsabhängigkeit und den Wirkungsgrad des MPP-Trackings nicht berücksichtigt. Als deutlich geeigneteres Werkzeug zur Vorhersage des Mehrertrages bietet sich eine Simulation mit anschließendem Vergleich der Ergebnisse an.

Tausch gegen trafolose Geräte

Der Austausch der Wechselrichter ist sinnvoll, wenn die Altgeräte defekt sind oder die Garantiezeit abgelaufen ist. Besonders wirtschaftlich ist Repowering, wenn Wechselrichter mit NF-Transformatoren gegen trafolose Geräte ausgetauscht werden, denn bei ihnen ist der Sprung im Wirkungsgrad besonders groß. Anlagen mit Modulen, bei denen keine Erdung erforderlich ist, bieten sich dafür an.

Kleine Generatoren unter zehn Kilowatt bekommen in der Regel die höchste Einspeisevergütung. Deshalb zahlt sich der Austausch der Wechselrichter bei diesen Anlagen besonders aus, höher als beispielsweise bei Anlagen mit mehr als 30 Kilowatt. Sie erhalten in der Regel geringere Vergütungssätze je Kilowattstunde. Wichtig ist natürlich, dass die Stringverschaltung zum neuen Wechselrichter passt. Müsste man die Module und Strings neu verdrahten, um sie an die DC-Eingangsspannung der neuen Geräte anzupassen, steigen die Kosten für das Repowering unter Umständen deutlich.

Fronius geht in die Offensive

Auch Fronius aus Österreich geht mit Repowering in die Offensive. „Viele Anlagenbesitzer erhalten nicht den gewünschten Service, weil es den betreffenden Hersteller der Wechselrichter womöglich gar nicht mehr gibt“, erläutert Martin Hackl, Leiter der Solarsparte bei Fronius in Wels. „Unsere Wechselrichter eignen sich für das Repowering von Anlagen in allen Leistungsgrößen. Auch die Geräte anderer Hersteller können wir ohne großen Installationsaufwand flexibel ersetzen.“

Sogar Solaranlagen mit Dünnschichtmodulen lassen sich mit den neuen Wechselrichtern einfach nachrüsten. Von Vorteil ist das breite Fenster der Eingangsspannung an den MPP-Trackern. Fronius deckt alle Leistungen von 1,5 bis 100 Kilowatt ab, mit einphasigen und dreiphasigen Geräten. (Heiko Schwarzburger)

Den vollständigen Report lesen Sie im Aprilheft der Fachzeitschrift photovoltaik, das am 9. April 2015 erscheint.