Fronius hat in Griechenland eine Tochtergesellschaft gegründet. Damit will der österreichische Wechselrichterhersteller einen neuen Markt für sich erschließen. Das Unternehmen setzt dabei vor allem auf den Austausch alter ausgedienter Geräte.
Der österreichische Wechselrichterhersteller Fronius wird sich in Zukunft auch auf den Markt in Griechenland und Zypern konzentrieren. Dafür haben die Österreicher eine Tochtergesellschaft mit Sitz in Athen gegründet. Es ist bereits die neunzehnte und in diesem Jahr bereits die zweite Tochtergesellschaft von Fronius. Anfang dieses Jahres gründete das Unternehmen bereits eine Tochtergesellschaft in Polen aus der Taufe gehoben.
Repowering im Blick
Damit konzentriert sich Fronius aber nicht ausschließlich auf die Hoffnungsmärkte in Polen, sondern auch auf einstmals gut laufende Märkte. Der Ansatz in Griechenland ist ein anderer als in Polen. Während sich Fronius in Osteuropa vor allem dem Bau von neuen Anlagen widmet, setzt das Unternehmen mit der Tochtergesellschaft in dem südlichen Balkanland vor allem auf Repowering bestehender Anlagen. „Griechenland war bis 2012 ein riesiger Photovoltaikmarkt“, weiß Hannes Wendeler, als Vertriebsleiter unter anderem zuständig für das Geschäft in Südosteuropa. „Einige dieser Photovoltaikanlagen fallen jetzt aus der Garantie und viele der Wechselrichterhersteller von damals existieren nicht mehr oder bieten keinen Service mehr an. Das ist eine riesige Chance für den Repoweringservice von Fronius. Wir rechnen damit, dass ein signifikanter Anteil unseres Geschäfts durch Repowering generiert wird“, erklärt er mit Blick auf den Markt in Griechenland.
Austausch erhöht den Ertrag
Das Ersetzen alter und ausgedienter Wechselrichter – auch von anderen Herstellern – verbessere die Performance der Anlage und erhöhe die Erträge, betonen die Österreicher. Selbst die Reparatur bestehender Wechselrichter – abgesehen davon, dass ein neues Gerät einen viel besseren Wirkungsgrad hat – sei teurer als der Austausch durch einen neuen Inverter. „Unser Ziel ist klar. Wir wollen Marktführer in Griechenland werden“, erklärt Wendeler. „Dafür sprechen wir Projektentwickler aktiv an und stellen den Service zur Verfügung, der benötigt wird. Wir sind zuversichtlich, dass dieses Modell erfolgreich sein wird.“ Dazu haben die Österreicher ein Lager in Griechenland aufgebaut, aus dem die Austauschgeräte schnell verfügbar sind. Das minimiert auch die Kosten. Denn der Transport einzelner Geräte von Oberösterreich nach Griechenland ist teurer als der vieler Wechselrichter gleichzeitig.
Potenzial für Neuanlagen
Das Geschäft mit neuen Anlagen wird in Griechenland derzeit schwierig. Denn die Einspeisetarife in dem Land liegen inzwischen bei sechs Cent pro Kilowattstunde, wodurch sich die Stromeinspeisung kaum noch lohnt, selbst bei der üppigen Sonneneinstrahlung in Griechenland. Immerhin hat Athen im vergangenen Jahr den Eigenverbrauch erlaubt und ein Netmetering-Programm gestartet. Dadurch wird es durchaus wieder rentabel für die Griechen, neue Solaranlagen zu bauen. Darauf setzt Fronius mittelfristig und sieht viel Potenzial für private und gewerbliche Dachanlagen. (su)