Gildemeister haben weltweit rund 50 Photovoltaikanlagen mit Großspeichern ausgerüstet, die auf der Redox-Flow-Technik basieren. „Sie laufen ohne Probleme“, bestätigt Frank Beermann, Geschäftsführer von Gildemeister Energy Solutions. „Wir kommen schon jetzt deutlich unter 20 Eurocent je Kilowattstunde in Industrieanlagen, auch bei Grundlast in der Nacht.“ Gildemeister vertreibt die Großbatterien unter dem Namen Cellstrom. 2010 hatte das Unternehmen die Firma Cellstrom übernommen, die solche Systeme plant und baut.
Im Aufbau ähnelt dieser Akku einer Brennstoffzelle. Die galvanische Zelle wird durch eine Membran in zwei Halbzellen geteilt. Der Elektrolyt besteht aus Salzen, die in einem Lösungsmittel (einer Säure) schwimmen. Übliche Redoxpaare sind Verbindungen aus Titan, Eisen, Chrom, Vanadium, Cer, Zink, Brom und Schwefel. Gildemeister setzt Vanadium-Redox-Akkumulatoren ein. Darin wirkt Bromid als chemischer Sparringspartner für das Vanadium. Die auch als Flussbatterien bezeichneten Akkus haben einen hohen Wirkungsgrad, entladen sich von selbst kaum und haben eine hohe Lebensdauer, denn die Elektroden werden chemisch nicht angegriffen. Der Ladevorgang lässt sich bis zu 10.000 Mal wiederholen.
Gildemeister baut die Redox-Flow-Batterien vor allem in Industriegebäuden ein. Sie erlauben eine unbegrenzte Zyklenzahl, denn sie nutzen sich chemisch nicht ab. „Das Vanadium in der Batterie bleibt werthaltig“, erläutert Beermann. „Man kann die Redox-Flow-Batterien zwischen 0 und 100 Prozent entladen, ohne sie zu zerstören. Die Speicher laufen bei Umgebungstemperatur. Heizung oder Kühlung sind nicht nötig.“ Bisher hat das Unternehmen rund 2,5 Megawatt Speicherleistung ausgeliefert, mit rund 12,5 Megawattstunden Speicherkapazität.
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