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Hybridgeneratoren

Die Kessel ersetzen

Aktuell befinden sich viele Haushalte auf der Suche nach modernen, energieeffizienten und ökologischeren Alternativen zur klassischen Ölheizung. Dabei liegen innovative Brennstoffzellenheizungen gerade besonders im Trend.

Die Technologie ist nicht neu, jedoch wächst die Brennstoffzelle aus ihrer einstigen Hightech-Nische heraus. Ihre steigende Popularität ist auch der Tatsache zu verdanken, dass Ölheizungen bald der Vergangenheit angehören werden und die Bundesregierung Interessenten derzeit mit attraktiven Förderprogrammen vom Umstieg überzeugt.

Ölheizung hat ausgedient

So geschehen bei Familie Wicke im nordhessischen Edermünde bei Kassel. Hier hat die alte Ölheizung nun endlich ausgedient. Auf der monatelangen Suche nach einer nachhaltigeren Alternative ist die Familie endlich fündig geworden. Sie hat sich für eine effiziente KWK-Anlage auf Basis von Flüssiggas entschieden.

Die Installation einer neuen Ölheizung wäre auch mit Blick auf die Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen nicht mehr vertretbar gewesen, zumal die Bundesregierung erst kürzlich die Einführung eines CO2-Preises beschlossen hat, der über die fossilen Brennstoffe erhoben wird, die auch in Gebäuden genutzt werden. Dieser wird sich besonders im Heizölsektor auswirken, da hier die Emissionen besonders hoch sind. Seit Januar 2021 gilt zunächst ein Preis von 25 Euro je Tonne Kohlendioxid, der sich aber bereits in den folgenden vier Jahren verdoppelt.

Gas ist daher im Gebäudesektor nicht nur die wirtschaftlichere, sondern auch die umweltfreundlichere Alternative. Wer sich effizienter aufstellen und umweltschonend mit Energie versorgen will, kann eine Gasheizung mit einer Brennstoffzelle kombinieren.

Keine schädlichen Emissionen

Denn die Brennstoffzelle trägt nicht nur dazu bei, dass die Kohlendioxidemissionen weiter gesenkt werden. Aufgrund der fehlenden Verbrennung belastet sie die Umwelt zudem nicht mehr mit anderen schädlichen Emissionen wie Schwefeloxiden und Feinstaub.

Doch Brennstoffzelle ist nicht gleich Brennstoffzelle. Während alle bisher angebotenen Brennstoffzellen für Ein- und Zweifamilienhäuser ausschließlich mit Erdgas arbeiten, können die Festoxidbrennstoffzellen von Sunfire verschiedene Kohlenwasserstoffe umsetzen. Neben Erdgas laufen sie auch mit Flüssiggas (Liquified Petroleum Gas – LPG).

Kaskade fürs Gewerbe

Der Vorteil dabei ist: Mit Flüssiggas bietet sich eine nachhaltige Lösung auch für solche Gebäude, die nicht ans Erdgasnetz angeschlossen sind und bei denen zum Beispiel aufgrund der Vorgaben des Denkmalschutzes und der installierten traditionellen Heizkörper der Einsatz von Wärmepumpen und Solarthermie keine Option ist.

Die Mikro-KWK-Lösung Sunfire-Home verfügt über eine elektrische Nennleistung von 750 Watt bei gleichzeitiger thermischer Leistung von 1.250 Watt. Sie ist damit auf die Deckung des Strom- und Wärmebedarfs im klassischen Ein- und Zweifamilienhaus ausgelegt. Mehrere Geräte können in einer Kaskade zusammengeschaltet und zur Versorgung von gewerblichen Objekten wie Pensionen oder Praxisgebäuden eingesetzt werden.

Das Brennstoffzellengerät kann universell als Beistellgerät in Kombination mit handelsüblichen Spitzenlastkesseln unterschiedlicher Hersteller und einem entsprechend dimensionierten Warmwasserspeicher betrieben werden. Auf diese Weise ersetzt es alte Ölheizungen, wie bei Familie Wicke in Edermünde.

Über eine App hat der Hauseigentümer die Produktionsdaten der Brennstoffzelle immer im Blick.

Foto: Sunfire

Über eine App hat der Hauseigentümer die Produktionsdaten der Brennstoffzelle immer im Blick.

Den Heizkessel entsorgt

Die Familie hat im Zuge der nötigen Modernisierung die 33 Jahre alte Ölheizung ausgetauscht und sich für eine stromerzeugende Heizung auf Flüssiggasbasis entschieden. Familie Wicke freut sich nun, nachdem die Tanks ausgebaut wurden, über das Ende der Geruchsbelästigung im Haus durch das Heizöl, mehr Platz für die Hobbyecke im Keller und eine deutlich gestiegene Autarkie gegenüber zukünftigen Strompreisentwicklungen.

Die Wickes hatten den Wunsch nach einer sauberen Lösung und wollten gleichzeitig unabhängiger werden. Photovoltaik und Solarthermie waren nicht praktikabel, da die Dachflächen des Gebäudes dafür ungünstig ausgerichtet sind. Durch den Flüssiggasanbieter Friedrich Scharr wurde die Familie auf die Brennstoffzelle von Sunfire aufmerksam. Daraufhin baute die Edermünder Firma Pister das Gerät zügig ein und die Inbetriebnahme erfolgte im Nachgang per Fernzugriff durch die Servicemitarbeiter von Sunfire Fuel Cells.

Kaum Wartung notwendig

Da die Brennstoffzelle kaum bewegte Teile hat, ist der Wartungsaufwand extrem niedrig. Die Firma Pister wird im Rahmen des zehnjährigen Vollwartungsvertrages nur alle zwei Jahre eine Regelwartung durchführen. Eine zehnjährige Leistungsgarantie gehört dabei zum Angebot von Sunfire dazu. Familie Wicke braucht sich also keine Gedanken über mögliche Technologierisiken zu machen.

Mit der Brennstoffzelle und einem maßgeschneiderten Zusatzheizgerät können die Wickes jetzt aber nicht nur die 150 Quadratmeter Wohnfläche effizient heizen. Die eigene Stromproduktion und -nutzung führt bei ihnen zu einer Autarkie auf der elektrischen Seite vom Energieversorger von fast 50 Prozent und senkt entsprechend ihre jährlichen Stromkosten.

Im Zuge steigender Energiekosten ist das eine weitsichtige Lösung. Insgesamt summieren sich bei Familie Wicke die jährlichen Einsparungen im Vergleich zur früheren Ölheizung auf fast drei Tonnen Kohlendioxid und 1.100 Euro.

Zuschuss von der KfW

Für die Endkunden wird die Investition zudem mit Mitteln aus dem KfW-Programm 433 gefördert, das seit Neuestem auch das Unterstützungsprogramm der Bafa mit einschließt. So betragen die Projektkosten für ein neues Heizsystem in der Regel etwa 35.000 Euro. Mit der Förderung der KfW können diese um 11.200 Euro reduziert werden. Sunfire bietet dem Hauseigentümer sogar den Service, die Antragstellung zu übernehmen.

Das Projekt in Edermünde zeigt, dass sich die Brennstoffzelle als Energiequelle für bestehende Heizsysteme sehr gut eignet. Aufgrund der hohen Vorlauftemperaturen können auch ältere Gebäude mit herkömmlichen Heizkörpern von dieser Technologie profitieren. Dabei ist auch eine Kombination von Heizkörpern und Flächenheizungen möglich.

Doch auch im Neubau bietet die Brennstoffzelle eine ideale Ergänzung zur Photovoltaik oder auch eine gute Kombinationslösung mit einer Wärmepumpe. Sie stellt genau dann lokal produzierten Strom bereit, wenn die Photovoltaik ihn nicht liefern kann. Damit entlastet sie nicht nur den Geldbeutel der Hauseigentümer, sondern auch die Stromnetze und schont obendrein noch die Umwelt.

Die Brennstoffzelle liefert Strom und Wärme. Die Wärme wird in einem Warmwassertank zwischengelagert, bis sie im Gebäude gebraucht wird.

Foto: Sunfire

Die Brennstoffzelle liefert Strom und Wärme. Die Wärme wird in einem Warmwassertank zwischengelagert, bis sie im Gebäude gebraucht wird.

Autorin

Katja Mattner
ist bei Sunfire für die Geschäftsentwicklung des Bereichs Brennstoffzellen verantwortlich. Sie beschäftigt sich seit fast zehn Jahren mit der Technologie.

Bild: Sunfire