Mit einer Umstrukturierungsstrategie, der 80 Arbeitsplätze in Deutschland zum Opfer fallen, will sich Kaco auf die neuen Märkte konzentrieren. Das bedeutet nicht nur Verlagerung der Produktion, sondern auch stärkere Konzentration auf große Projekte.
Der Wechselrichterhersteller Kaco New Energy wird sich in Zukunft vor allem auf den Bau von großen Photovoltaikanlagen konzentrieren. Damit reagiert das Unternehmen auf die Verschiebung der Märkte weg aus Europa. Der Zubau spiele sich nicht mehr in Europa, sondern in anderen Regionen der Welt ab, begründet Kaco seine Entscheidung. Dem werde man verstärkt Rechnung tragen und sein Angebot entsprechend konzentrieren. „Mit einem angepassten, exakt auf die Kundenbedürfnisse des jeweiligen Zielmarktes zugeschnittenen Produkt- und Serviceportfolios will sich das Unternehmen auf Lösungen für gewerbliche Photovoltaikanlagen und Photovoltaikgroßkraftwerke fokussieren“, erklären die Schwaben. „Die Maßnahmen sollen den eingeschlagenen Weg internationalen Wachstums festigen und damit den langfristigen, globalen Erfolg der Unternehmensgruppe sichern.“
Fertigung in die Wachstumsmärkte verlagern
Konkret wurde die Umstrukturierung der Produktion in Neckarsulm beschlossen. Damit werden in der Unternehmenszentrale in Deutschland 80 Stellen wegfallen. Auch wenn die Produktion in Deutschland weitergeht, wird das Unternehmen seine Fertigung dort konzentrieren, wo die Märkte sind: in Amerika und in Asien. Deshalb sollen die Verantwortlichkeiten in die Tochterfirmen in den USA und in Südkorea verlagert werden, wie die Schwaben die Produktionsverlagerung umschreiben.
Zentrale bleibt in Neckarsulm
Allerdings bleibe Neckarsulm wichtigster und einziger europäischer Produktionsstandort von Kaco. Damit wolle man auch künftig sicherstellen, dass die Kunden in Europa und angrenzenden Regionen wie Nordafrika und der Nahe Osten, die Kaco als Zukunftsmärkte für sich definiert, schnell bedient werden können. In Neckarsulm verbleiben außerdem alle wichtigen und zentralen Funktionen des globalen Unternehmens.
Ergebnis der europäischen Verhinderungspoltik
Einen heftigen Seitenhieb bekommen auch die Regierungen in Europa ab, die mit ihren Entscheidungen die Photovoltaik möglichst behindern wollen. In Amerika, Asien, in Nordafrika und im Nahen Osten habe man das Potential der Photovoltaik als Schlüsseltechnologie zur Stromerzeugung erkannt, betonen die Schwaben. „Die dortige Politik ist sich der wesentlichen Rolle, die der Photovoltaik bei der Sicherstellung der Wettbewerbsfähigkeit von Volkswirtschaften dadurch zufällt, bewusst. Die Folgen sind notwendige Strukturänderungen von global tätigen Photovoltaikherstellern wie KACO New Energy, die auch beschäftigungspolitische Auswirkungen nach sich ziehen“, begründen die Neckarsulmer den Stellenabbau in Deutschland. (Sven Ullrich)