Solarmodule sind in den vergangenen Wochen preiswerter geworden. Einen echten Preisrutsch aufgrund der weggefallenen Strafmaßnahmen erwarten Marktbeobachter aber erst in den kommenden Wochen. Installateure müssen in Zukunft genauer hinschauen, welche Module die kaufen.
Nach dem Ende der Mindestimportpreise erwarten Marktanalysten eine neue Preisrunde auf dem Modulmarkt. Aufgrund der angehäuften Lagerbestände im Reich der Mitte, werden in naher Zukunft preiswerte Module auf den europäischen Markt kommen. Die Hersteller könnten durchaus gezwungen sein, ihre Lager zu räumen und Module selbst unter Herstellungskosten anzubieten, damit die Ware dort nicht abgewertet wird.
Standardmodul zwei Cent pro Watt billiger
Bisher ist davon noch nichts zu spüren. Die Hersteller stellen erst zu Ende September Preiskorrekturen in Aussicht, wenn sich die aktuellen Turbulenzen am Markt angesichts der neuen Situation gelegt haben. Doch erwartet Martin Schachinger, Geschäftsführer der Bremer Onlinehandelplattform für Module PV Xchange, dass vor allem die Preise für monokristalline Module sinken. Denn diese werden derzeit in Europa noch über dem Weltmarktpreis gehandelt. Auch die komplett schwarzen Module haben in den vergangenen drei Wochen, genauso wie die Module mit hoher Leistung, um drei Cent pro Watt nachgegeben. Die Preise für die Standardmodule sanken im gleichen Zeitraum um zwei Cent pro Watt.
Anlagen werden rentabler
Für Investoren, Planer, Großhändler und Installateure ist das eine gute Nachricht. Denn je preiswerter die Module auf dem Markt zu haben sind, desto rentabler werden die Anlagen. Das – so hoffen zumindest die Zollgegner von der Alliance for Affordable Solar Energy (AFASE) – wird den Markt beleben.
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Tatsächlich bestehen gute Aussichten, dass die Märkte in Europa, die in den letzten Jahren eher als Randnotiz in der Solargeschichte erschienen, wieder zulegen. So zumindest erwartet es Martin Schachinger, Geschäftsführer der Bremer Onlinhandelsplattform für Solarmodule PV Xchange. „Limitierende Faktoren werden dann allenfalls noch die knappen Montagekapazitäten sein, die sich bereits jetzt schon abzeichnen“, prognostiziert Schachinger.
Nicht auf jedes Gebot eingehen
Er warnt jedoch die Handwerker und Projektierer, auf jedes Gebot einzugehen. Denn die erwarteten niedrigen Preise könnten einen Einfluss auf die Modulquelität haben. „Vermutlich werden etliche Hersteller gezwungen sein, an allen Ecken und Enden Kosten einzusparen, was zwangsläufig zu Lasten der Güte und Langzeitstabilität ihrer Produkte gehen wird“, sagt Schachinger. „Hier ist also Wachsamkeit gefragt und etwas gesunder Menschenverstand, um nicht auf jedes Billigstangebot reinzufallen, welches einem vor die Nase gehalten wird.“ (su)
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