Eine französisch-deutsche Forschungskooperation hat die Bestmarke einer Mehrfachsolarzelle auf 46 Prozent gesteigert. Das einfallende Licht wurde mehr als 500-fach gebündelt.
Französisch-deutsche Forscher haben mit einer Mehrfachsolarzelle einen Wirkungsgrad von 46 Prozent erreicht. Das ist ein neuer Weltrekord, wie das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg verkündet. Zudem sind Soitec und CEA Leti aus Frankreich an dem Rekord beteiligt.
Mehrfachsolarzellen werden in der konzentrierenden Photovoltaik, kurz CVP, eingesetzt. Sie können in Regionen mit hohem Direktstrahlungsanteil Solarstrom zu günstigen Kosten erzeugen. Der Wert von 46 Prozent steigert die eigene Marke nochmals innerhalb von nur einem Jahr. Der Weltrekord sei gleichzeitig ein klarer Indikator, um in naher Zukunft die 50 Prozentmarke zu erreichen, sagte Jocelyne Wasselin, Produktentwicklerin bei Soitec.
Mehrfachsolarzellen basieren auf III-V-Halbleiterverbindungen. Die Rekordzelle ist eine Vierfachsolarzelle. Jede Teilzelle wandelt exakt ein Viertel der Photonen im Wellenlängenbereich zwischen 200 und 1750 Nanometern in elektrische Energie um. Beim Einsatz in einer Konzentrator-Photovoltaik bündelt eine sogenannte Fresnel-Linse das Sonnenlicht auf eine sehr kleine Zelle. Der neue Rekordwert wurde bei einer Konzentration 508-fachen Bündelung des einfallenden Lichts gemessen. Der gemessene Wirkungsgrad der Solarzelle ist zudem durch das National Institute of Advanced Industrial Science and Technology in Japan bestätigt worden. (nhp)