Der Equipmenthersteller Meyer Burger liefert eine Linie zur Produktion von Heterojunction-Zellen nach Ungarn. Damit wird das neue Werk von Eco Solifer ausgestattet. Mittelfristig soll die Produktionskapazität auf ein halbes Gigawatt pro Jahr steigen.
Der Schweizerische Zell- und Modulhersteller Eco Solifer wir in seinem neuen Werk im ungarischen Csorna Heterojunction-Zellen herstellen. Diese Zelltechnologie ist noch nicht weit verbreitet, hat aber einige Vorteile gegenüber den marktüblichen polykristallinen Siliziumzellen. Denn die Heterojunction-Zellen verbinden die Vorteile der kristallinen und der amorphen Siliziumtechnologie. Bei der Herstellung der Zellen werden auf einem n-leitenden Siliziumwafer beidseitig dünne Schichten aus amorphen Silizium aufgebracht. Darauf wiederum kommt eine transparente leitfähige Oxidschicht (TCO) zur Aufnahme des erzeugten Stroms. Dadurch erreichen diese Zellen Wirkungsgrade von bis zu 22 Prozent und haben einen geringeren Temperaturkoeffizienten als konventionelle polykristalliene Siliziumzellen. Die derzeit in der Massenfertigung hergestellten Heterojunction-Zelle kommen mit einer Effizienz von 21 Prozent auf den Markt.
Produktion beginnt im nächsten Jahr
Die Produktionslinie wird der eidgenössische Hersteller von Maschinen für die Produktion von Solarzellen und Modulen Meyer Burger liefern. Die erste Linie mit einer Produktionskapazität von 90 bis 100 Megawatt wird 23 Millionen Euro kosten. Sie soll noch im ersten Quartal des kommenden Jahres in Betrieb gehen. Damit werde Eco Solifer einer der größten Hersteller von Heterojunction-Zellen der Welt, betont Meyer Burger. Zudem beinhaltet der Vertrag zwischen Meyer Burger und Eco Solifer die optionale Lieferung einer sogenannten Smart Wire Connection Technologie (SWCT). Dabei werden die Zellverbindungen mittels einer Folien-Draht-Elektrode statt der üblichen Zellverbinder – den sogenannten Ribbons – realisiert. Dadurch habe die Zelle eine höhere Leistung und sei unempfindlicher gegenüber Mikrocracks, verspricht Meyer Burger. „Diese Technologie befähigt Eco Solifer, in strategischen Partnerschaften mit SWCT-Modul Herstellern, eine führende Rolle im europäischen Photovoltaikmarkt und in weiteren Schlüsselmärkten für hocheffiziente Solarmodule einzunehmen“, erklären die Schweizer. „Gleichzeitig behält Eco Solifer die Möglichkeit, neue Märkte zu eröffnen.“
Mit den großen Herstellern konkurrieren
Mit der Lieferung der ersten Produktionslinie Ende dieses Jahres nimmt die neue Modulfabrik von Eco Solifer in Ungarn langsam Gestalt an. Immerhin war Baubeginn schon im September des vergangenen Jahres. Eigentlich sollte die Produktion in Csorna bereits in der zweiten Hälfte dieses Jahres starten.
Die Produktionslinie von Meyer Burger ist aber nur der erste Schritt, in die skalierte Zellproduktion zu gehen. Denn Eco Solifer strebt an, in Ungarn mittelfristig eine Produktionskapazität von einem halben Gigawatt aufzubauen. Damit will das Unternehmen die Produktionskosten der einzelnen Zelle weiter reduzieren und mit der Technolgie gegenüber den großen Zellherstellern in der Welt wettbewerbsfähig bleiben. (su)