Das Photovoltaik-Institut aus Berlin bietet ein neues Zertifikat. Modulhersteller erhalten so die Sicherheit, dass das Verkapselungsmaterial Wirkungsgradverlusten entgegenwirkt.
Das Testlabor Photovoltaik-Institut Berlin (PI-Berlin) zeigt auf der Intersolar Europe in München ein neues Prüfprogramm für Einkapselungsmaterialien von Solarmodulen. Modulhersteller und Großhändler erhalten so die Sicherheit, dass ihr Verkapselungsmaterial spannungsinduzierten Wirkungsgradverlusten (potenzialinduzierter Degradation, PID) aktiv entgegenwirkt. Das neue Zertifikat heißt demnach „PID Block Material“.
Das Problem ist bekannt: „Die potenzialinduzierte Degradation wird bei Solarmodulen im Feld immer häufiger beobachtet“, erklärt Juliane Berghold. Sie leitet die Abteilung Forschung und Entwicklung beim Photovoltaik-Institut in Berlin. „Mit der Zeit kann dieser Defekt von erheblichen Ertragseinbußen im zweistelligen Prozentbereich bis zu einem Totalausfall der betroffenen Solarmodule führen“, erklärt Berghold. Mit den neuen Tests stellt das Prüflabor sicher, dass das Verkapselungsmaterial diesen Defekt unterdrückt. Und das unabhängig von den verwendeten Solarzellen, dem Installationsort und der Spannung, der die Module ausgesetzt sind.
Verschärfte Bedingungen
Um das Zertifikat zu bekommen, muss folgender Test absolviert werden: PID-empfindliche Solarzellen müssen mit dem Verkapselungsmaterial in einer Klimakammer sieben Tage lang eine Temperatur von 85 Grad Celsius und eine Spannung von 1.500 Volt aushalten. Der Leistungsabfall nach diesem Testdurchlauf darf maximal fünf Prozent betragen. Das neue Zertifikat ist ab sofort erhältlich. (nhp)