Auf der Bau 2017 in München wurden die organischen Solarfolien von Belectric OPV mit dem Innovationspreis in der Kategorie Architektur und Gebäude ausgezeichnet. Die Preisjury hat vor allem die vielfältigen Möglichkeiten überzeugt, die der Architekt mit der organischen Photovoltaik hat.
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Die organischen Solarfolien des Nürnberger Herstellers Belectric OPV wurde auf der Leitmesse der Bauindustrie in München mit dem Innovationspreis Architecture + Building ausgezeichnet wurde. Die Nürnberger haben ihre OPVIUS Produktlinie, mit der sie den Preis gewonnen haben, zusammen mit dem Chemiekonzern Merck entwickelt. Das Darmstädter Unternehmen hat schon mehrere Varianten des Rohmaterials namens Lisicon entwickelt und hergestellt. Die ausgezeichneten Folien wurden mit der neusten Generation des Polymermaterials bei Belectric OPV produziert, das auf den Einsatz in gebäudeintegrierten Photovoltaiksystemen (BIPV) hin optimiert ist.
BIPV ist der Zielmarkt
Dies ist auch der Zielmarkt für Belectric OPV und Merck. „Um die CO2-Emissionsziele für 2050 zu erreichen, werden in der EU ab 2021 sogenannte Nahe-Nullenergiegebäude Pflicht“, beschreiben die Partner den Zielmarkt. „Um diese neuen Standards zu erfüllen ist der Einsatz von erneuerbaren Energien notwendig und der BIPV, das heißt der aktiven Elektrizitätserzeugung in der Gebäudehülle, wird eine Schlüsselrolle zukommen.“ Dabei kann die organische Photovoltaik (OPV) ihre Vorteile ausspielen. Sie sei eine wichtige und vielversprechende Technologie für die Adaption und Integration von Photovoltaik in Gebäuden, betont Belectric OPV.
Viele Projekte umgesetzt
Das Unternehmen verweist dabei auf den Ansatz, der sich von der klassischen Photovoltaik grundsätzlich unterscheidet. Zum einen können die im Rolle-zu-Rolle-Verfahren produzierten Folien potenziell preiswert hergestellt werden. Zum anderen sind sie flexibel, nicht nur was die Biegsamkeit, sondern auch was die Wahl der Form und Farbe betrifft. Außerdem kommen sie mit dem diffusen Licht, das oftmals auf die Fassaden scheint, perfekt zurecht, so dass sie sich für Solarfassaden bestens eignen. „In den letzten Jahren haben wir mit weiteren spezialisierten Partnern mehrere Referenzprojekte mit teilweise völlig unterschiedlichen Anforderungsprofilen realisiert“, betont Hermann Issa, bei Belectric OPV für die Entwicklung von Geschäftsmodellen und Geschäftsfeldern zuständig. Er verweist auf die Integration der Folien in den deutschen Pavillon auf der Expo 2015 in Mailand und auf die Projekte mit in Glasscheiben einlaminierten Folien, die das Unternehmen zusammen mit Bischoff Glastechnik realisiert hat. Aber auch die Projekte, bei denen Taiyo Europe die OPV-Folien auf ETFE-Membrane aufgebracht hat, ist ein Meilenstein. „Die alles zeigt die nahezu unbegrenzten Möglichkeiten, die die OPV anbietet“, erklärt Issa.
Die Anforderungen der Architekten erfüllen
Diese Möglichkeiten haben die Preisjury der Bau 2017 in München vom innovativen Potenzial der Solarfolien überzeugt. Denn durch ihre Anpassungsfähigkeit sprechen sind sie auf die Anforderungen der Architekten, die sich auf der Münchner Bauleitmesse über die neusten Produkte informieren, bestens abgestimmt. Diese wollen sich nicht von der Photovoltaik vorschreiben lassen, wie die Fassade aussehen kann. Sie wollen vielmehr ein Bauprodukt, das sich ihren Designvorstellungen kompromisslos anpasst. Dies hat die Jury, die zu einem großen Teil aus bekannten und gestandenen Architekten besteht, ganz klar als Vorteil der organischen Photovoltaik hervorgehoben, was für die beiden Partner ein Ansporn ist, wie David Müller, Marketingleiter von Merck, hervorhebt. (Sven Ullrich)