Das Forschungsprojekt PV-Regel untersucht, wie Photovoltaikanlagen künftig das Stromnetz stabilisieren können. Die Haltung der Netzfrequenz von 50 Hertz ist dabei ein zentraler Aspekt. Auch für eine Verbesserung des Netzmanagements gibt es erhebliches Potenzial.
Was können Photovoltaiksysteme zukünftig zur Regelleistung für die Stabilität der Stromnetze beitragen? Im Rahmen des Projekts „PV-Regel“ sollen technische Lösungen für private Kleinanlagen bis hin zu großen Solarkraftwerken entwickelt und die Machbarkeit in einem Feldtest nachgewiesen werden. Mit dem wachsenden Ökostromanteil an der Stromerzeugung müssen diese Anlagen zunehmend Systemverantwortung übernehmen.
Die bedarfsgerechte Bereitstellung von Regelleistung zur Haltung der Netzfrequenz ist dabei ein zentraler Aspekt. Die Partner des Verbundprojekts wollen, insbesondere auch vor internationalem Hintergrund, die Grundlagen für die Regelleistungserbringung durch die Photovoltaik erforschen und zukünftige, volkswirtschaftlich optimale Anforderungsprofile für den Beitrag der Photovoltaik zur Regelleistung erarbeiten. „Schon heute beteiligen sich Photovoltaikanlagen umfassend am Netzmanagement. Für die Zukunft besteht hier noch erhebliches zusätzliches Potenzial“, kommentiert Roland Grebe, SMA Vorstand Technische Innovationen.
Drei Millionen Euro Budget
Projektkoordinator des bis Juli 2017 laufenden und mit einem Budget von rund drei Millionen Euro ausgestatteten Projekts ist SMA Solar aus Niestetal. Weitere Projektpartner sind das Institut für Hochspannungstechnik und Elektrische Energieanlagen der TU Braunschweig und das Beratungsunternehmen Gewi. Die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber Amprion, Tennet, Transnet BW und 50 Hertz begleiten die Forschungsarbeiten als sogenannte assoziierte Partner.
Es sollen innerhalb des Projekts innovative Konzepte für Solarkraftwerke zur Regelleistungserbringung entwickelt werden. Dazu werde ein großer Batterie-Wechselrichter der Megawattklasse für die sogenannte Momentanreserve erprobt. Im Bereich der Kleinanlagen sollen praxistaugliche Systemlösungen für die Regelleistungserbringung mit hunderten, zukünftig dann tausenden, dezentral verteilten und gepoolten Photovoltaikanlagen geschaffen und evaluiert werden. Derzeit werden auch die technischen Möglichkeiten von Solaranlagen zur Spannungshaltung, zum Blindleistungsmanagement und für den Netzwiederaufbau getestet. Zudem stehen die Speichereinbindung und intelligente Energiemanagementlösungen auf der Agenda. (Niels H. Petersen)