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SMA baut massiv Stellen ab

Der Wechselrichterhersteller SMA hat bekanntgegeben, dass bis Ende 2014 insgesamt 700 Vollzeitstellen im Unternehmen wegfallen. Vorstand und Betriebsrat beraten noch darüber, wie der Personalabbau sozialverträglich gestaltet werden kann.

Der Primus der Wechselrichterbranche SMA mit Sitz im hessischen Niesetal zieht jetzt Konsequenzen aus dem Verlust von Marktanteilen in den vergangenen Jahren. Das Unternehmen informierte seine Beschäftigten in einer Mitarbeiterversammlung, dass bis Ende 2014 insgesamt 700 Vollzeitstellen in Deutschland wegfallen werden. Dann wird die Belegschaft von SMA nur noch 3.000 Mitarbeiter betragen, denn von den Stellenkürzungen sind etwa 800 Beschäftigte betroffen, da teilweise auch Teilzeitverträge gekündigt werden. Vom Stellenabbau sind alle Teile von SMA betroffen – sowohl die Zentrale in Deutschland als auch die Niederlassungen im Ausland. SMA will aber vor allem einen starken Forschungs- und Entwicklungsbereich behalten, um weiter mit neuen technologischen Entwicklungen weiter im Weltmarkt ganz vorn mitzuspielen.

Marktanteile verloren

SMA hatte im vergangenen Jahr erheblich an Marktanteilen verloren, vor allem an die Newcomer der Branche. So stammten in den letzten drei Monaten des vergangenen Jahres nur noch 20 Prozent der Wechselrichter, die in die Solaranlagen weltweit einbaut wurden, aus Hessen. Das Ergebnis des Verlustes an Marktanteilen ist die Halbierung des operativen Ergebnisses von 240,3 Millionen Euro im Jahr 2011 auf 102 Millionen Euro im vegangenen Jahr. Zu dieser Differenzierung der Anbieterstruktur komme noch eine negative Entwicklung der Nachfrage. „Der weltweite Solarmarkt wird sich 2013 erstmals seit vielen Jahren gemessen in Euro rückläufig entwickeln“, erklärt Pierre-Pascal Urbon, Vorstandssprecher von SMA. „Als Marktführer sind wir davon im besonderen Maße betroffen. Den starken Umsatzrückgang um nahezu 50 Prozent seit 2010 können wir in so kurzer Zeit nicht allein durch die bereits laufenden Maßnahmen zur Erhöhung der Produktivität und Materialkosteneinsparungen ausgleichen. Wir sind deshalb  gezwungen, die Personalstruktur in den nächsten Monaten noch weiter als bisher geplant anzupassen“, sagt Urbon den Mitarbeitern. Langfristig geht SMA aber von einer positiven Entwicklung der Photovoltaikbranche aus. Was das für den Personalbestand bei SMA bedeutet, darüber schweigt das Unternehmen.

Abfindung und Transfergesellschaft stehen zur Debatte

Um den Stellenabbau so sozialverträglich wie möglich zu gestalten, hat sich der Vorstand mit dem Betriebsrat zusammengesetzt. Die Gespräche verliefen konstruktiv, betont der Vorstand. Allerdings dauern sie noch an. Zur Diskussion stehen ein weiteres freiwilliges Abfindungsprogramm oder der Übergang der Mitarbeiter in eine Transfergesellschaft. Allerdings kann der Vorstand derzeit auch betriebsbedingte Kündigungen nicht ausschließen, wenn die Mitarbeiter nicht freiwillig gehen und die Idee mit der Transfergesellschaft scheitert. „Der geplante Stellenabbau ist unumgänglich, damit SMA gestärkt aus der aktuellen Konsolidierungsphase in der Solarbranche hervorgeht“, betont Urbon. (Sven Ullrich)