Nach Angaben von Solar World läuft die Neuausrichtung des Unternehmens auf die ausschließliche Produktion von monokristallinen Modulen nach Plan. Diese Konzentration auf das Premiumsegment scheint erste Früchte zu tragen. Denn die Verluste des Bonner Konzerns gingen in den ersten drei Monaten dieses Jahres leicht zurück.
Die Neuausrichtung des Bonner Modulherstellers Solar World mit Produktionsstätten im sächsischen Freiberg und Arnstadt in Thüringen scheint erste Erfolge zu zeigen. Nachdem es für das Unternehmen im zweiten Halbjahr des vergangenen Jahres gar nicht gut lief und der Konzern üppige Verluste eingefahren hat, sind zumindest diese geringer geworden. Die Bonner konnten im ersten Quartal dieses Jahres mit 382 Megawatt Modulleistung sogar noch mehr absetzen als im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres. In den ersten drei Monate 2016 verkaufte Solar World Module mit einer Gesamtleistung von 340 Megawatt. Auch gegenüber dem vierten Quartal des vergangenen Jahres, als weltweit Paneele mit einer Gesamtleistung von 348 Megawatt verkauft wurde, stieg der Absatz abermals.
Nur noch Mono
Allerdings kann das nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Preise auf dem Weltmarkt weiter sinken und die Bonner bei einem Exportanteil von gut 85 Prozent heftig unter Druck geraten. Allerdings legt Solar World inzwischen noch stärker den Schwerpunkt auf das Premiumsegment und hat bereits den Ausstieg aus der Produktion von polykristallinen Modulen angekündigt. Nach Konzernangaben verläuft der komplette Umstieg auf die monokristallinen Module nach Plan und soll noch in diesem Jahr weitgehend abgeschlossen sein.
Verluste verringert
Dadurch vielen die Verluste des Konzerns im ersten Quartal dieses Jahres geringer aus als noch in den drei vorangegangenen Monaten, als immerhin ein Minus vor Steuern, Zinsen und Abgaben von 41 Millionen Euro in den Büchern standen. Zwischen Januar und März 2017 konnte Solar World diese Verluste auf ein Minus von 18 Millionen begrenzen. Doch im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, als vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen noch ein Plus von zwei Millionen Euro in den Büchern stand, muss der Konzern noch weiter kämpfen.
Ergebnis liegt in der Planung für dieses Jahr
Ähnlich schwierig sieht die Lage aus, wenn man das Ergebnis nach allen Abschreibungen betrachtet. Der Verlust nach den Abschreibungen und vor den Zins- und Steuerzahlungen beläuft sich in den ersten drei Monaten dieses Jahres auf 28 Millionen Euro. Im Vergleichszeitraum des letzten Jahres betrug der Verlust noch zehn Millionen Euro. Immerhin konnte Solar World im Vergleich zum letzten Quartal des vergangenen Jahres um fast die Hälfte senken. Denn im Dezember 2016 verbuchte der Bonner Konzern ein Minus von Steuern und Zinsen in Höhe von 51 Millionen Euro. Ein zweiter positiver Fakt ist, dass die Konzernführung die Lage offensichtlich nüchtern einschätzt. Denn der Verlust, den Solar World im ersten Quartal eingefahren hat, liegt in einem Bereich, den der Vorstand vorher prognostiziert hat. Nachdem die Prognosen im vergangenen Jahr verfehlt wurden, wird das zumindest die Anteilseigner des Unternehmens beruhigen. Die liquiden Mittel sind im ersten Quartal dieses Monats allerdings von 88 auf 84 Millionen Euro gesunken. (su)