Trina Solar wird aus der Regelung zu den Mindestimportpreisen aussteigen. Das Unternehmen will jetzt seine europäischen Kunden aus den zollfreien Produktionsstätten außerhalb Chinas versorgen.
Der chinesische Modulhersteller Trina Solar wird aus der vereinbarten Mindestpreisregelung aussteigen. Damit werden in Zukunft für in China gefertigte Module Antidumping und Antisubventionszölle hohe Zölle beim Import nach Europa fällig. Diese liegen immerhin bei 47,7 und 3,5 Prozent. Trina Solar begründet die Entscheidung damit, dass die aktuellen Auslegungen der Mindestpreisvereinbarung seitens der Europäischen Kommission das Wachstumspotenzial des Unternehmens in der europäischen Region zu stark einschränken und der globalen Wachstumsstrategie von Trina Solar entgegenwirken. „Wir glauben, dass die aktuelle Auslegung der UT-Vereinbarung die Regeln und den Gehalt der ursprünglichen Abmachung fehlerhaft interpretiert und die Umsetzung unserer globalen Expansionsstrategie beeinträchtigt“, betont Jifan Gao, Vorsitzender und Geschäftsführer von Trina Solar. „Insbesondere das Verbot, Module in Herstellungsbetrieben außerhalb Chinas zu produzieren, unabhängig davon, ob die Module in die EU verkauft werden oder für außereuropäische Märkte bestimmt sind, ist eine offensichtlich fehlerhafte Anwendung der UT-Vereinbarung.“
Mindestimportpreis widerspreche internationaler Preisentwicklung
Das Unternehmen hat bisher die Vereinbarungen ordnungsgemäß eingehalten. Doch mit der Entscheidung der Europäischen Kommission die Handelsschranken aufrecht zu erhalten, indem eine neue langwierige Untersuchung durchgeführt wird, ist Trina Solar offensichtlich zu viel des Guten. „Wir sind der Meinung, dies steht den Prinzipien des freien und fairen Handels entgegen und es ist im Interesse des Unternehmens, wenn es aus der Vereinbarung zur Preisbindung austritt“, begründet das Unternehmen die Entscheidung. „Außerdem gehen wir davon aus, dass der aktuelle Mindestimportpreis nicht die momentanen Markttrends im Solarsektor widerspiegelt, insbesondere, da die durchschnittlichen Verkaufspreise in den wichtigen Märkten weiter stärker fallen, als vorhergesagt und sich diese Preisentwicklung in der näheren Zukunft wohl fortsetzen wird“, ergänzt Jifan Gao. „Infolgedessen haben die chinesischen Unternehmen, die sich der Preisbindung unterworfen haben, die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber ihren nicht-chinesischen Mitbewerbern im europäischen Markt verloren.“
Module aus zollfreien Werken für Europa
Trina Solar setzt jetzt auf die eigene Marke und die schon aufgebaut Kundenbasis. Man wolle jetzt die europäischen Kunden mit Modulen aus den zollfreien Produktionsstätten außerhalb Chinas bedienen. Damit habe das Unternehmen die Möglichkeit, mit einer flexiblen Presipolitik Marktanteile in Europa zurückzugewinnen. „Ich möchte noch mal unser fortgesetztes Engagement für einen fairen Wettbewerb und ein ausgewogenes Marktumfeld betonen, das uns bei unserem Vorhaben unterstützen würde, saubere Energie zum Vorteil aller Menschen bereitzustellen“, betont Jifan Gao. (Sven Ullrich)