Weltweit wurde im ersten Halbjahr weniger Geld in den Bau von neuen Photovoltaikanlagen gesteckt als noch im vergangenen Jahr. Das heiß nicht, dass die Nachfrage zurückgeht. Die Gründe für weniger Investitionen sind vielfältig.
Die Investitionen in die Photovoltaik sind in der ersten Hälfte dieses Jahres um 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurückgegangen. Das berichten die Analysten von Bloomberg New Energy Finance (BNEF). Insgesamt wurden weltweit in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 71,6 Milliarden US-Dollar in die Installation neuer Photovoltaikanlagen investiert. Im gleichen Zeitraum des Jahres 2017 waren es noch gut 88 Milliarden Dollar.
Die Analysten führen das auf zwei zentrale Gründe zurück. Zum einen hat die chinesische Regierung am 1. Juni die Installation von Solaranlagen beschränkt, die auf eine Einspeisevergütung angewiesen sind. Das bedeutet für den Markt, dass sich der Rekordzubau des vergangenen Jahren von 53 Gigawatt in diesem Jahr nicht wiederholen wird. Das heißt aber auch, dass die Investitionen in neue Solaranlagen im Reicht der Mitte drastisch zurückgehen.
Modulpreise fallen schneller
Das wiederum führt zur sinkenden Nachfrage auf dem chinesischen Markt und damit zu einem Überangebot von Komponenten, vor allem von Solarmodulen. „Vor der Veröffentlichung der Entscheidung Chinas, den Bau von Solaranlagen zu beschränken, sind wir davon ausgegangen, dass die Modulpreise in diesem Jahr um 27 Prozent sinken“, sagt Pietro Radoia, Chefanalyst bei BNEF. „Jetzt haben wir das auf einen Preisrückgang um 34 Prozent auf dem Weltmarkt revidiert und gehen davon aus, dass Ende 2018 der Duchschnittspreis auf dem Weltmarkt bei 24,4 US-Cent pro Watt liegen wird.“
Das ist wiederum der zweite Grund für den Rückgang der Investitionen, die offensichtlich nicht mit einem schrumpfenden Markt einhergehen – mit Ausnahme vor allem von China, wo die Investitionen in die Photovoltaik im ersten Halbjahr um 29 auf 35,1 Milliarden Dollar gesunken sind. (su)
