Das Thüringer Umweltministerium hat die Förderung von Solaranlagen aufgestockt. Unterstützt wird damit nicht nur der Bau von privaten Eigenverbrauchsanlagen, sondern auch Mieterstromprojekte und die Teilnahme an bundesweiten Ausschreibungen.
Das Umweltministerium in Thüringen hat die Mittel für das Solar Invest Programm zum 1. Juli 2017 um weitere 1,3 Millionen Euro aufgestockt. Nachdem Erfurt bereits im April die ursprünglich geplante Fördersumme von 2,5 Millionen Euro um 1,9 Millionen Euro erhöht hat, stehen jetzt insgesamt für dieses Jahr 5,7 Millionen Euro zur Verfügung, um den Ausbau der Photovoltaik in Thüringen zu beschleunigen.
Mieterstromprojekte werden weiter unterstützt
Die Landesregierung reagiert mit der Erhöhung der Fördersumme auf die enorme Nachfrage, die im Umweltministerium eingegangen ist. So hat das Ministerium bereits bis Ende Juni 2017 insgesamt 624 Anträge registriert. Der größte Teil entfällt dabei auf die finanzielle Unterstützung des Baus von kleinen privaten Dachanlagen in Kombination mit einem Solarstromspeicher. „Wir sind überwältigt von dem Run auf die Förderung für Photovoltaikanlagen mit Energiespeichern“, sagt Thüringens Umweltstaatssekretär Olaf Möller. „Offenbar wollen viele Menschen die Energiewende selbst in die Hand nehmen und zu Energiegewinnern werden.“
Das Land Thüringen unterstützt mit dem Solar Invest Programm aber auch die Umsetzung von Mieterstromanlagen und Energiegenossenschaften, die mit ihren Projekten an der bundesweiten Ausschreibung von Marktprämien teilnehmen wollen. Da hier allerdings der Planungsvorlauf ungleich länger ist als der zum Bau einer kleinen Dachanlage, ist die Zahl der Anträge zur Förderung solcher Vorhaben geringer.
Fördersumme für private Anlagen angepasst
Gleichzeitig hat Erfurt die Höhe der Förderung abgesenkt. So bekommen Investoren in private Dachanlagen zum Eigenverbrauch und Energiespeicher jetzt nicht mehr 25, sondern nur noch 20 Prozent der Investitionssumme zur finanziellen Unterstützung ausgezahlt. Damit wolle man mehr Bürgern die Möglichkeit geben, von dem Programm zu profitieren. Die Unterstützung von Mieterstromprojekten bleibt allerdings gleich. Hier zahlt Erfurt weiterhin bis zu 80 Prozent der Investitionskosten. Darin enthalten sind auch Planungsleistungen und Gutachten. Auch die Unterstützung von Bürgerenergiegenossenschaften bleibt erhalten. Diese bekommen bis zu 40 Prozent der Investitionssumme in eine Photovoltaikanlage. Wird das System mit einem Speicher kombiniert, erhalten die Energiegenossen bis zu 50 Prozent der Investitionssumme als Zuschuss.
Auch die Beratungsleistungen, Machbarkeits- und Wirtschaftlichkeitsstudien, die Bürgerenergiegenossenschaften erstellen lassen, um sich an bundesweiten Ausschreibungen zu beteiligen, werden weiterhin mit bis zu 80 Prozent der anfallenden Kosten unterstützt. (su)