In der Eifelstadt Hillesheim-Bolsdorf wird eine Kläranlage mit dem selbst produzierten Klärgas betrieben. Um sich vom Energieversorger weitgehend unabhängig zu machen, hat der Betreiber zum vorhandenen BHKW einen Batteriespeicher installiert.
In Hillesheim-Bolsdorf ist ein weitgehend einergieautarkes Klärwerk entstanden. Schon bisher wird die Anlage der Stadt in der Eifel mit dem eigenen Klärgas betrieben, das während der Säuberung des Wassers entsteht. Dieses wird in einem Blockheizkraftwerk (BHKW) verstromt. Zwar reicht die Menge an Klärgas aus, um die Anlage mit dem BHKW zu betreiben. Doch fällt es nicht immer dann an, wenn es gebraucht wird. Ein großer Teil des Stroms wurde bisher ins Netz eingespeist. Im Gegenzug musste der Betreiber der Anlage dann Strom aus dem Netz beziehen, wenn kein Klärgas vorhanden war.
Nur noch acht Prozent Netzbezug
Um diese Lücke größtenteils zu füllen, wurde ein Bleibatteriespeicher mit einer Leistung von 24 Kilowattstunden installiert. Von den 200 Kilowattstunden Nennkapazität kann der Betreiber immerhin 100 Kilowattstunden nutzen. Dieses Systemdesign reicht aus, um die Anlage in Spitzenzeiten bis zu 94 Prozent mit dem ohnehin anfallenden Klärgas zu betreiben. Über das gesamte Jahr betrachtet, rechnen die Planer damit, dass sich die Autarkiequote bei 92 Prozent einpendelt. Denn jetzt muss der überschüssige Strom aus dem BHKW nicht mehr ins Netz eingespeist werden, sondern wird in der Batterie zwischengespeichert. Der Speicherstrom wird dann genutzt, wenn nicht genügend Klärgas vorhanden ist, aber trotzdem Strom gebraucht wird.