Sinkende Margen und der Kostendruck machen dem Photovotlaikgroßhandel zu schaffen. Thomas Laur berichtet im Interview, wie sich Sonepar auf diese Situation eingestellt hat.
Herr Laur, welche Erinnerungen haben Sie an das Jahr 2007?
Thomas Laur: Für Sonepar Deutschland war das Jahr 2007 ein ganz entscheidendes Jahr, was den Bereich Photovoltaik angeht. Gerade erst ein Jahr zuvor hatten wir uns entschieden, die ersten und sehr guten Erfahrungen, die wir mit diesem Markt bereits im Süden gemacht hatten, nun auch in ganz Deutschland auszurollen. Ein wichtiger Schritt war dabei, dass wir die benötigten Module, Wechselrichter und Gestelle bei den Herstellern und nicht mehr über Zwischenhändler beziehen wollten. Denn uns war es sehr wichtig, dass wir von Anfang an mit hohen Qualitätsmaßstäben in diesen zukunftsträchtigen Markt eintreten wollten.
Welche Erwartungen hatten Sie seinerzeit?
Zunächst hatten wir mit einem langsameren und kontinuierlichen Ausbau gerechnet und waren stark auf Beratung, Seminare und Lageraufbau eingestellt. Spätestens ab Herbst 2009 explodierte der Markt und die Interessen verlagerten sich auf die schnelle Verfügbarkeit der Ware. Diesen Aspekt haben wir bei Sonepar damals schon kritisch betrachtet, beispielsweise weil die Produktqualität zwangsläufig auf der Strecke bleiben musste. Wir sind daher zurückhaltend geblieben und haben uns weiterhin auf wenige, zuverlässige Lieferanten konzentriert.
Welche Höhen und Tiefen sind Ihnen im Gedächtnis geblieben?
Wir freuen uns, dass die erneuerbaren Energien bei Sonepar nicht mehr wegzudenken sind. Sie gehören mittlerweile zum festen Sortiment und zu über 80 Prozent zum Lagerprogramm. Leider sind ganz viele Modulhersteller, denen wir viel zu verdanken haben, im Laufe der Zeit und der internationalen Marktentwicklungen auf der Strecke geblieben. Ein Gefühl, das unweigerlich einen Igel im Bauch auslöst.
Was hat Ihnen Mut gemacht?
Eine kohlendioxidfreie Stromproduktion kann nur mit Photovoltaik und Wind gelöst werden. Zumindest ist das der heutige Stand. Elektromobilität erfordert mehr und nicht weniger Strom und macht nur Sinn, wenn die Energie immer stärker aus den Erneuerbaren gewonnen wird. Die Berufsbilder unserer Kunden vom Elektrohandwerker bis zum Elektrotechniker oder Ingenieur werden sicherlich Veränderungen erfahren – aber immer mehr an Bedeutung gewinnen.
Das Gespräch führte Heiko Schwarzburger. Abonnenten lesen das komplette Interview in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins photovoltaik oder online auf www.photovoltaik.eu.