Laut einer Umfrage des Energieanbieters Lichtblick geht gut ein Viertel der Deutschen davon aus, dass sie im Jahr 2020 in einem Gebäude wohnen, das Strom erzeugt. Außerdem erwarten immer mehr Deutsche, dass die Energiewende gelingt. Lichtblick sieht darin einen klaren Auftrag an den Bundestag und den Bundesrat für die Verhandlungen über die EEG-Novelle.
Gut jeder vierte Deutsche geht davon aus, dass er im Jahr 2020 in einer Immobilie lebt, in der Strom erzeugt wird. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Stromanbieters Lichtblick hervor. Über das Internetumfrageportal Toluna haben die Hamburger 1.000 Bundesbürger nach ihrer Einschätzung gefragt, wie sie den Stand der Energiewende im Jahr 2020 erwarten. „Häuser werden zu Kraftwerken“, kommentiert Gero Lücking, Geschäftsführer Energiewirtschaft bei Lichtblick, die Ergebnisse der Studie. „Diese Entwicklung ist der Motor der Energiewende. Investitionen in Solaranlagen, Mini-Kraftwerke, Kleinwindanlagen oder Batteriespeicher werden immer wirtschaftlicher. Die Politik darf diesen Zukunftsmarkt jetzt nicht durch hohe Zusatzkosten beim Eigenverbrauch belasten“, sagt er mit Blick auf den aktuellen Gesetzentwurf zur Novellierung des EEG.
Die Energiewende wird gelingen
Immerhin gehen 89 Prozent der Befragten davon aus, dass die Energiewende weiter voranschreiten wird. Nur elf Prozent erwarten, dass sie nicht gelingt. Das sind immerhin zwei Prozent weniger als noch vor zwei Jahren, als Lichtblick eine ähnliche Umfrage durchgeführt hat. Damals waren 13 Prozent der Befragten der Meinung, die Energiewende werde versanden. Allerdings erwarten die Teilnehmer der Umfrage eine Verlangsamung der Energiewende. Waren vor zwei Jahren noch 39 Prozent der Befragten der Ansicht, dass 2020 schon über die Hälfte des Strombedarfs in Deutschland aus erneuerbaren Energien gedeckt wird, erwarten das in der aktuellen Umfrage nur noch 36 Prozent der Befragten. Immerhin erwarten die Befragten, dass der Atomausstieg nicht nur in Deutschland schneller gehen wird.
Klarer Auftrag für die Legislative
Insgesamt sind die Ergebnisse für Lichtblick ein klares Zeichen, dass die Bürger die Energiewende wollen und dass sie auch daran teilhaben. Deshalb fordert der Hamburger Stromanbieter den Bundestag und den Bundesrat auf, den Versuchen der Bundesregierung, die Energiewende auszubremsen, eine Absage zu erteilen und den aktuellen Gesetzentwurf zur Novellierung des EEG nachzubessern. „Vor allem Mieter dürfen bei der Nutzung lokal erzeugten Stromes aus Solaranlagen oder Blockheizkraftwerken nicht länger benachteiligt werden“, fordert Lichtblick. „Eine Familie, die zur Miete wohnt, soll nach den Plänen der Regierung jährlich bis zu 150 Euro mehr EEG-Umlage zahlen als eine Familie im Eigenheim. Ausgerechnet ein SPD-Wirtschaftsminister nimmt diese wachsende soziale Schieflage hin. Mieter werden zu den Verlierern der Energiewende, während der Industrie großzügige Rabatte auf Kosten der Verbraucher gewährt werden“, kritisiert Lücking. (Sven Ullrich)
Einen ausführlichen Beitrag über die Chancen der Vermieter, ihren Mietern Solarstrom vom eigenen Dach anzubieten, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von photovoltaik.