Ampard und Energy to Market bieten die Kapazität und Leistung von Heimspeichern am Regelleistungsmarkt in Deutschland an. Damit können die Anlagenbetreiber einen zusätzlichen Gewinn mit ihrem Speicher erzielen.
Der Züricher Anbieter von Schwarmspeicherlösungen Ampard und der Energiedienstleister Energy to Market bieten gemeinsam die Vermarktung von Primärregelleistung aus kleinen Heimspeichern an. Bisher hatte Ampard dies nur in der Schweiz geschafft. Doch nun können auch Speicherbesitzer in Deutschland mit Primärregelleistung die Wirtschaftlichkeit ihrer Systeme verbessern.
Im Schwarm das Netz stabil halten
Ampard hat schon seit längerem auch in Deutschland kleine Heimspeicher zu einem virtuellen Kraftwerk zusammengeschaltet. Über ein entsprechendes Energiemanagementsystem können die Betreiber von Photovoltaikanlagen in Kombination mit Speichersystemen ihren Eigenverbrauchsanteil noch weiter erhöhen. Das Energiemanagementsystem ist aber auch in der Lage, nach Vorgaben von Netzbetreibern Strom ins Netz einzuspeisen oder in den Speicher umzulenken. Es misst dazu ständig die lokale Netzfrequenz. Über einen komplexen Algorithmus verteilt das zentrale System, an dem alle Speicher angeschlossen sind, automatisch die Aufgaben an jede einzelne Batterie, so wie sie mit dem Netzbetreiber vorher ausgehandelt wurden. Da die Speicher ohnehin zu einem Schwarm zusammengefasst sind, können sie so zur Netzstabilität beitragen. Um sicher zu stellen, dass auch über die geforderte Zeitdauer hinweg genügend Regelleistung zur Verfügung steht, müssen die Betreiber der Speicher fünf bis zehn Prozent der Kapazität ihres Geräts für die Regelleistung reservieren. Die Speicher dürfen also niemals ganz voll oder ganz leer sein.
Anforderungen einhalten
Allerdings war es bisher aufwändig, solche Primärregelleistung auch zu vermarkten. Diese Aufgabe hat jetzt Energy to Market für Ampard übernommen. „Die größte Herausforderung bestand neben diversen technischen Fragen in der Entwicklung einer Lösungsstruktur, die den regulatorischen Anforderungen entsprach“, erklärt Philipp Eisenring, Vorsitzender von Ampard, warum es so lange gedauert hat, das Angebot in Deutschland zu starten. So müssen beispielsweise Ampard und Energy to Market sicherstellen, dass auch die geforderten 30 Minuten lang die Regelleistung bereitgestellt werden kann. In der Schweiz, wo Ampard bisher schon die Speicher am Regelleistungsmarkt angeboten hat, werden nur 15 Minuten gefordert.
Neben den privaten Betreibern von Speichersystemen spricht Energy to Market auch Energieversorger und Stadtwerke mit dem Angebot an. Denn das neue Energiemanagementsystem von Ampard kann für die regionalen und kommunalen Versorger und Netzbetreiber eine Möglichkeit sein, ein Gesamtpaket für ihre Endkunden zu schnüren. (su)