In München zeigten sich bei den Invertern zwei Trends: Bei den kleinen Geräten dominieren die Hybride, die Speicher und Solarstrings ansteuern. Neuerdings können sie sogar Ladesäulen für Elektroautos einbinden. Bei den gewerblichen Umrichtern geht es vor allem darum, die Kosten zu senken. Auch bei den größeren Geräten spielt die Musik künftig im Eigenverbrauch.
In diesem Jahr war die Intersolar in München eine echte Innovationsschau. Wer gedacht hat, Solarmodule und Wechselrichter seien technisch längst ausgereizt, sah sich getäuscht. Im positiven Sinne: Denn die Anbieter von Stringwechselrichtern und Batterieladetechnik hatten einiges zu bieten. Klar ist: Die Leistungsdichte der Wechselrichter steigt, die Geräte werden immer kompakter. Bei den kleineren Geräten wird der Batteriewechselrichter gleich ins Stringgerät integriert. Und bei den größeren Geräten fürs Projektgeschäft sinken die Kosten weiter. Auch hier werden die Geräte kompakter und einfacher zu installieren.
Heißer Kern im Umrichter
SMA hat einige Jahre die Füße stillgehalten, was echte Innovationen betrifft. Nun trumpften die Ingenieure aus Niestetal mit einem völlig neuen Wechselrichterkonzept auf. Der Core 1 ist ein Stringwechselrichter für die gewerbliche Anwendung mit 50 Kilowatt Leistung. Er setzt das neue Konzept des sogenannten heißen Kerns um. Damit ist kein Atomreaktor gemeint, sondern die besondere Anordnung des Kühlkörpers in der Gerätemitte.
Fronius meldet plus 37 Prozent
Im Segment der kleinen Wechselrichter für Privatkunden werden die Maßstäbe durch kleinere Anbieter wie Fronius oder Kostal gesetzt. „Wir haben ein Wahnsinnsjahr, das uns sehr herausfordert“, kommentiert Martin Hackl, Chef der Solarsparte von Fronius. „Unsere Planungen wurden weit übertroffen. Bis Ende April hatten wir einen um 37 Prozent höheren Auftragsbestand als im Vorjahreszeitraum. Im Moment macht es gerade sehr viel Spaß.“
Fronius hat schon vor Jahren damit begonnen, seine Snap-Inverter für den Eigenverbrauch zu optimieren. Die Batterie wird durch den Wechselrichter angesteuert, der auch die Solarstrings verwaltet. Darüber hinaus stehen Relaiskontakte zur freien Aufschaltung beispielsweise von stromintensiven Verbrauchern zur Verfügung. Auch Notstrom ist möglich: „Notstrom ist ein Thema, das in jedem Verkaufsgespräch elektrisiert“, bestätigt Martin Hackl.
Kostal zeigt neuen Plenticore Plus
Auch Kostal aus Hagen zeigte sich in München sehr innovationsfreudig. Der neue Speicherwechselrichter Plenticore trägt das Programm schon in seinem Namen: Plenti ist dem englischen Plenty entlehnt, was so viel bedeutet wie viel oder Vielfalt. Core ist nicht mit dem Core-Konzept von SMA zu verwechseln, sondern steht hier für alle wichtigen Funktionalitäten, die in einem Gerät vereint sind – dem Kern der Eigenverbrauchsanlage. Der Wechselrichter hat zwei Solareingänge und einen dritten DC-Eingang, an den optional ein weiterer Modulstring oder eine Speicherbatterie angeschlossen werden. Der Speicher lässt sich auch nachträglich integrieren. (Heiko Schwarzburger)
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