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Wemag und Younicos gewinnen Greentec Award

Mit ihrem Großspeicher in Schwerin gewinnen die Wemag und Younicos des diesjährigen Greentec Award in der Kategorie Energie. Der Speicher soll das Stromnetz stabilisieren und noch mehr Platz für Solar- und Windstrom im Netz schaffen.

Der Schweriner Energieanbieter Wemag und der Berliner Hersteller von Großbatterien Younicos haben den diesjährigen Greentec Award in der Kategorie Energie gewonnen. Der seit 2008 vergebene Award ist einer der renommiertesten Umwelt- und Wirtschaftspreise Europas, mit dem herausragende Leistungen und Entwicklungen in der „grünen“ Technikbranche geehrt werden. Insgesamt werden die Preise in den Kategorien Automobilität, Bauen und Wohnen, Energie, Kommunikation, Lifestyle, Luftfahrt, Produktion, Wasser und Abwasser, Recycling und Ressourcen sowie die sechs Publikumspreise verliehen. Dazu gehören der Galileo Wissenspreis, der IFAT Environmental Leadership Award, der Award für intelligente Urbanisierung, der Musikpreis, der Preis für Start-up-Unternehmen und der WWF-Preis. „Es war bereits eine großartige Leistung, für den ‚grünen Oscar‘ nominiert zu sein. Nun zu den Gewinnern zu zählen, ist ein großer Erfolg nicht nur für Younicos und Wemag, sondern auch für die Energiewende insgesamt“, freut sich Thomas Pätzold, Technischer Vorstand der Wemag.

Betrieb unabhängig vom Kraftwerk

Die Wemag und Younikos haben den Preis in der Kategorie mit dem größten Stromspeichersystem Europas gewonnen, das gerade im Ortsteil Lankow der Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern aufgebaut wird. Der Batteriespeicher hat dabei die Aufgabe, das Stromnetz zu stabilisieren, das durch die naturbedingte Einspeisung aus erneuerbaren Energien volatiler geworden ist. „Das Fünf-Megawatt-Projekt auf Basis von Lithium-Ionen-Akkus kann unabhängig von einem Kraftwerk oder Kraftwerkspark betrieben werden und mit seinem Batterie-Management-System innerhalb weniger Millisekunden auf Schwankungen reagieren und so die Netzfrequenz auf die erforderlichen 50 Hertz halten“, erklärt Tobias Struck, der das Projekt seitens der Wemag leitet. „Mit dem Verzicht auf die Vorhaltung konventioneller Erzeugung können noch mehr Sonne und Wind in das Stromnetz gespeist werden. Das macht das Projekt zu einem Vorreiter der Energiewende, nicht nur in Mecklenburg-Vorpommern, sondern auch bundesweit.“ Denn die Akkus liefern ihre Leistung innerhalb von Sekundenbruchteilen und stellen damit das Regelpotenzial einer konventionellen Turbine mit einer Leistung von 50 Megawatt bereit. „Dadurch wird Kapazität frei, die für Strom aus Wind und Sonne genutzt werden kann“, betont die Wemag. „Leistungsfähige und intelligente Speicher wie der Wemag-Batteriepark sind der Schlüssel zu einem effizienterem, grünerem und wirtschaftlichen Energiesystem“, ergänzt Clemens Triebel, technischer Vorstand von Younicos. Nur so können wir das alte, fossile und nukleare System in dem Maße kleiner machen, wie das neue, erneuerbare und dezentrale System wächst.“

Speicher im Betriebstest

Der Bau des Speichers hat im September 2013 begonnen. Inzwischen steht das Gebäude und auch die Mittelspannungstrafos sind seit März dieses Jahres installiert. Im April hat Samsung die 25.600 Lithium-Manganoxid-Akkuzellen geliefert, die Younikos nach einem eigens dafür entwickelten Konzept miteinander vernetzt hat. Jetzt befindet sich der Speicher in der Erprobungsphase. (Sven Ullrich)