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AKTUELLE MELDUNGEN

Brennstoffzelle im Komplettsystem: Autark mit Wasserstoff

HPS aus Berlin hat die ersten Picea-Systeme an Kunden ausgeliefert. Nun wird die Fertigung ausgebaut. Und die ersten Installateure werden als Partnerbetriebe geschult.

Die Firma HPS Home Power Solutions GmbH aus Berlin hat die ersten Picea-Systeme an Kunden ausgeliefert. Als bislang einziger Anbieter offeriert HPS die Möglichkeit, sommerlichen Überschussstrom aus dem Solargenerator per Elektrolyse in Wasserstoff zu speichern.

Eine PEM-Brennstoffzelle übernimmt die Gebäudeversorgung im Winter. „Wir freuen uns, die Auslieferung der ersten kommerziellen Picea-Systeme melden zu können“, sagt Zeyad Abul-Ella, Geschäftsführer von HPS Home Power Solutions. „Dies ist ein großes Ereignis für das Unternehmen, aber auch für unsere Investoren, Partner und Kunden. Sie beweisen echten Pioniergeist. Damit wird der Traum von unabhängiger Energie im Eigenheim Wirklichkeit.“

Installateure als Partner gewinnen

Nach Auffassung von Henrik Colell, gleichfalls Geschäftsführer von HPS, werden durch den Start der Auslieferung auch die Prozesse mit den Partnern und Installateuren optimiert. „Dabei profitieren wir von den umfangreichen Erfahrungen, die wir durch intensive Feldtests in verschiedenen Regionen Deutschlands sammeln konnten.“

HPS ist 2015 gestartet, hat 2017 erstmals einen Prototyp von Picea vorgestellt. Im vergangenen Jahr wurde damit begonnen, die ersten Bestellungen aus Deutschland einzusammeln, das Vertriebsnetz aufzubauen und die Serienfertigung vorzubereiten. Im Frühjahr 2019 soll die kleine Fabrik im Berliner Stadtteil Adlershof anlaufen. „Dort können wir locker zwischen 150 bis 200 Geräte im Jahr bauen“, berichtet Zeyad Abul-Ella beim Besuchstermin vor Ort. „2019 wollen wir rund 100 Geräte in den deutschsprachigen Markt ausliefern.“

In der Oberliga der Anbieter

Die ersten Bestellungen aus der Schweiz sind eingegangen, auch in Österreich wird der Vertrieb demnächst beginnen. Die ersten Picea-Systeme wurden von HPS-Mitarbeitern in Begleitung durch zukünftige Vertriebspartner installiert. Mit zunehmender Anzahl der ausgelieferten Systeme nehmen die Vertriebspartner die Installation eigenständig vor. Partner können Fachhandwerksbetriebe werden, die Elektro, Lüftung und Heizung aus einer Hand anbieten. HPS wurde bereits von mehr als 400 Betrieben kontaktiert.

Mit 100 Geräten als Zielmarke für dieses Jahr stößt HPS in die oberste Liga der Anbieter von Brennstoffzellentechnik für Eigenheime vor, neben Solidpower (Bluegen) und Viessmann. Allerdings geht HPS nicht den Umweg über Erdgas. Das System nutzt regenerativen, selbsterzeugten Wasserstoff als Arbeitsgas für die Brennstoffzelle.

System in Feldtests optimiert

Der Wasserstoff wird im Sommer über einen Elektolyseur gewonnen, wenn überschüssiger Sonnenstrom zur Verfügung steht. Ein vom TÜV zertifizierter Wasserstofftank nimmt das Gas auf, um es für die sonnenschwachen Monate vorzuhalten. So wirkt der Wasserstoff als Saisonalspeicher.

Picea leistet bis zu acht Kilowatt elektrischer Leistung aus der Batterie und speist den Strom einphasig ins Hausnetz ein. Bis zu 20 Kilowatt sind kurzzeitig abrufbar. Dieses System muss nicht mit dem Netz gekoppelt sein, es kann ein Wohngebäude durchaus als autarke Insel versorgen. Die Leistungselektronik ist für verschiedene Betriebsarten mit oder ohne Netz vorgesehen. „Wir haben mit verschiedenen Anbietern, unter anderem mit SMA, Victron und Studer getestet“, erläutert Abul-Ella. „Während der Tests haben wir wertvolle Erkenntnisse gewonnen, um das System zu optimieren.“ (HS)

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