Ab sofort gelten neue Vorgaben für Neubauten bezüglich ihres Effizienzstandards. Denn dann tritt die Energieeinsparverordnung (EnEV) 2016 in Kraft. Dadurch steigen die Energiestandards künftig um weitere 25 Prozent. Außerdem müssen die neuen Häuser dicker eingepackt (gedämmt) werden.
Die Anforderungen an den Dämmstandard steigen weiter, damit der Wärmeverlust eines Gebäudes an die Umgebung um 20 Prozent sinkt. „Diese Anforderungen an Wärmedämmung und Anlagentechnik sind für alle beheizten oder klimatisierten Gebäude verbindlich“, betonen die Finanzierungsexperten von der Bausparkasse LBS. Sie raten künftigen Bauherren, die neuen Standards bereits bei der Planung zu berücksichtigen, da sie sich auch auf die Förderprogramme und damit auf die Finanzierung auswirken.
Die Bauherren sollten sich dabei nicht mit den Mindeststandards begnügen. Es drohe sonst die Gefahr, dass die neue Immobilie bereits kurz nach der Fertigstellung bautechnisch überholt ist, begründen die Finanzierungsexperten der LBS ihren Tipp. „Wer jetzt schon nach zukünftigen Effizienzstandards baut, ist auf der sicheren Seite.“
Die Experten der LBS gehen davon aus, dass die KfW schon ab April 2016 die Förderung für den Standard Effizienzhaus 70 einstellen wird. Denn dann sind Neubauten, die 70 Prozent der Primärenergie eines Effizienzhauses 100 verbrauchen, nicht mehr mit den Vorgaben aus der EnEV vereinbar. Dann fördert die KfW nur noch Gebäude, die den Standard Effizienzhaus 55 erreichen, also nur gut die Hälfte der Primärenergie eines Effizienzhauses 100 benötigen.
Das schafft der Gebäudeeigentümer nur durch den Einsatz einer effizienten Heizanlage. Er kann sich dabei an der Energieeffizienzkennzeichnung der Heizung orientieren, die seit September 2015 gilt. Die höchsten Effizienzklassen schaffen dabei mit Photovoltaik betriebene Wärmepumpen oder Kombinationen von Blockheizkraftwerken mit Solarthermie.