Der Ausbau der Infrastruktur für die Elektromobilität kommt nicht vom Fleck. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland nur gut 330 öffentliche Ladepunkte für Elektrofahrzeuge neu aufgebaut. Das teilt der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) mit. Mit 265 Neuinstallationen lief die zweite Jahreshälfte besser als die ersten sechs Monate des Jahres 2015, was den Ausbau der Ladeinfrastruktur betrifft. Ein Jahr zuvor haben die Energieversorger und andere Anbieter von öffentlichen Ladesäulen immerhin 800 neue Stromtankstellen aufgebaut.
Die Verteilung der Ladepunkte entspricht weitestgehend der Bevölkerungsverteilung in Deutschland. So stehen in Nordrhein-Westfalen 1.255 öffentlich zugängliche Stromtankstellen. Das Bundesland ist führend beim Ausbau der Infrastruktur, gefolgt von Baden-Württemberg mit einem Bestand von 1.097 Ladepunkten und Bayern mit 794 Ladesäulen. Unter den Städten hat Berlin mit 433 Ladepunkten ein schon sehr dichtes Netz an Stromtankstellen, vor allem unter Berücksichtigung, dass der Fahrzeugbestand in der Bundeshauptstadt ohnehin nicht sehr hoch ist. In Stuttgart stehen immerhin schon 370 Ladesäulen, und auch Hamburg hat mit 203 öffentlich zugänglichen Ladepunkten eine relativ gut ausgebaute Infrastruktur.
Sollte die Bundesregierung tatsächlich das Ziel verfolgen, eine Million Elektroautos bis 2020 auf deutsche Straßen zu bringen, würden dann mindestens 100.000 öffentliche Ladepunkte gebraucht. Der Ausbau müsste demzufolge pro Jahr durchschnittlich fast 19.000 Stromtankstellen neu gebaut werden.