Der Forderung nach einem Kapazitätsmarkt haben Energieminister Sigmar Gabriel (SPD) und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) eine Abfuhr erteilt. Aber damit nicht genug: Energieversorger mit eigenen konventionellen Kraftwerken verdienen immer weniger Geld mit Fossilen. 69 Prozent dieser Unternehmen geben an, dass sich die eigene Stromerzeugung negativ auf das Geschäft auswirkt. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) unter 265 Chefs von Stadtwerken und regionalen sowie überregionalen Energieversorgern.
Laut Umfrage haben sich die Geschäfte in den letzten zwei Jahren bei 39 Prozent der Unternehmen verschlechtert. Die immer weiter sinkende Rentabilität der konventionellen Stromerzeugung habe spürbare Auswirkungen. Erstaunlich ist, dass fast ein Drittel der KWK-Anlagen unwirtschaftlich läuft. Denn die Technik gilt als sehr effizient. Lediglich die Hälfte der Befragten bezeichnet die Anlagen als kostendeckend. 34 Prozent geben allerdings an, dass Ökoenergie einen positiven Beitrag zum Geschäft lieferte.
„2015 muss wieder ein Jahr der Entscheidung für die Energiewende werden. Was wir brauchen, ist ein energiepolitischer Gesamtrahmen“, sagte Hildegard Müller, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Dieser müsse nicht nur den Klimaschutz, sondern auch eine bezahlbare und sichere Energieversorgung im Blick haben. „Nach der Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes braucht die Energiewirtschaft zum Beispiel Klarheit über die kurz- und langfristigen Rahmenbedingungen für den deutschen Kraftwerkspark“, erklärte Müller weiter. Eine Klarheit gibt es nun: Die Regierung will keinen Kapazitätsmarkt installieren.https://www.bdew.de/