Das BSI hat die erste Marktanalyse nach dem Gesetz über den Messstellenbetrieb und die Datenkommunikation in intelligenten Energienetzen veröffentlicht. Die Analyse erfasst den aktuellen Stand der Umsetzung aller BSI-Standards, darunter die eichrechtlichen Anforderungen für Smart-Meter-Gateways, Gateway-Administratoren und Back-End-Systeme im Markt.
31 Unternehmen sind derzeit für das Smart-Meter-Gateway (SMGW) beim BSI registriert und bieten ein Produkt oder eine Dienstleistung für den sicheren Betrieb der intelligenten Messsysteme an. Um die Privatsphäre der Nutzer zu wahren, werden die Messwerte der Verbraucher verschlüsselt übermittelt. Die hierfür nötigen digitalen Zertifikate werden derzeit von zehn Dienstleistern angeboten.
Bislang ist ein einziges SMGW vom BSI zertifiziert: das vom Hersteller PPC und Open Limit gemeinsam entwickelte Gateway (CC-Zertifizierung BSI-CC-PP-0073 v1.3). Aktuell befinden sich acht weitere Gateway-Hersteller im Zertifizierungsverfahren.
Drei dazugehörige Sicherheitsmodule von NXP/T-Systems, ST Microelectronics und Gemalto wurden bereits zertifiziert. Das BSI will in den nächsten Monaten schrittweise Geräte weiterer Hersteller zulassen.
Intelligente Messsysteme mit BSI-geprüften Gateways sollen künftig in Haushalten mit einem Jahresverbrauch über 6.000 Kilowattstunden, in Unternehmen sowie größeren Erzeugungsanlagen über sieben Kilowatt installierte Leistung und steuerbaren Verbrauchern wie Ladepunkten für Elektromobile, Wärmepumpen und Nachtspeicherheizungen installiert werden.
Die Beamten geben sich zuversichtlich, dass weitere Zertifizierungen erfolgen. Der gesetzlich vorgeschriebene Rollout der Smart-Meter-Gateways beginnt, wenn drei Geräte zertifiziert wurden. Eine Einbaupflicht für Smart Meter besteht daher weiterhin nicht. Möglich ist der Einbau der zertifizierten Geräte auf Kundenwunsch.