Das österreichische Bundesland Vorarlberg hat ein neues Paket mit 32 Maßnahmen für die Elektromobilität geschnürt. Plan ist es, bis zum Jahr 2020 die Zahl der Elektroautos von derzeit rund 500 auf bis 10.000 zu steigern. Zudem sollen dann 20 Elektrobusse und 500 elektrische Nutzfahrzeuge auf den Straßen fahren. Die Elektromobilität soll durch die neue Strategie sukzessive in den Alltag in Vorarlberg integriert werden. Voraussetzung für die Ziele sei allerdings, dass die Batterietechnik vorankommt und die Autos vergleichbare Kosten wie die Verbrennungsmotoren erreichen, sagte Landeshauptmann Markus Wallner. Landesrat Johannes Rauch hob hervor, dass in Vorarlberg vorwiegend nur kurze Entfernungen zurückzulegen seien. Diese werden mit elektrisch betriebenen Autos gut bewältigt.
Nach mehr als fünf Jahren Erfahrung mit elektrischer Mobilität in Vorarlberg setzt das Paket auf neue Themenbereiche. Nun werden Anwendungen forciert, bei denen viele Menschen in Kontakt mit E-Mobilität kommen: im öffentlichen Verkehr, bei Taxis und Lieferdiensten. So gibt es künftig weniger Lärm, bessere Luft und eine saubere Energieversorgung.
Vorarlberg hat mit Pilotprojekten eine Vorreiterrolle bei der Elektromobilität eingenommen und Erfahrungen gesammelt. Etwa als erste Modellregion (Vlotte) für Elektromobilität in Österreich im Jahr 2008. „Das Bundesland geht dabei mit gutem Beispiel voran“, verkündet Wallner. Im Juli 2009 wurden erstmals Elektrofahrzeuge in den Fuhrpark des Landes aufgenommen. Derzeit sind 14 Elektrofahrzeuge verschiedener Hersteller sowie vier Elektrofahrräder im Einsatz. Mit den 14 Elektroautos wurden bis dato insgesamt 350.000 Kilometer an Dienstfahrten absolviert. Derzeit sind auf Vorarlbergs Straßen insgesamt 530 Elektroautos unterwegs.
Die Stromer sollen dabei mit „heimischen erneuerbaren Energien“ geladen werden, so die Vorgabe. Auch E-Bikes sind im Trend: Bereits fünf Prozent der Vorarlberger besitzen ein Elektrofahrrad. Der hohe Anteil von E-Bikes an den Messeständen der Eurobike in Friedrichshafen zeige einen deutlichen Trend, der auf Vorarlberg durchschlage. Viele Menschen, die wenig oder gar nicht mehr geradelt sind, finden wieder zum Fahrrad zurück, erklärt Rauch.