Die Zeichen stehen vor der Intersolar in München wieder auf Wachstum. Nach einer jahrelang zurückgehenden Nachfrage hat die heimische Solarbranche die Talsohle nun durchschritten. Das spiegelt sich wider im aktuellen Geschäftsklimaindex der Photovoltaikbranche des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar). Der Index befindet sich auf dem höchsten Stand seit sieben Jahren.
Der Grund: Die Auftragsbücher vieler Solarunternehmen füllen sich zunehmend. Aufgrund attraktiver Renditeerwartungen und Finanzierungskonditionen für Gewerbe- und Immobilienbesitzer rechnet der Branchenverband BSW-Solar in den nächsten Monaten mit einer weiter anziehenden Nachfrage. Zuletzt verzeichnete der BSW-Solar im Jahr 2010 einen so guten Indexwert. „Lockten damals vor allem hohe Fördersätze, so sind es jetzt eher die niedrigen Anschaffungskosten für hochwertige Photovoltaiksysteme“, erklärt BSW-Chef Carsten Körnig.
Der Zeitpunkt für den Einstieg in die eigene Solaranlage sei besonders günstig, da die Finanzierungskonditionen derzeit noch gut sind. „Während es bei der Bank für das Ersparte so gut wie keine Zinsen gibt, wirft die Investition in das eigene Solarsystem hohe Einsparrenditen ab.“
Laut Bundesnetzagentur wurden im vergangenen Jahr rund 51.900 neue Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 1,52 Gigawatt neu installiert, 1.000 Anlagen mehr als im Vorjahr 2015 mit 1,46 Gigawatt Leistung. Für dieses Jahr erwartet der Branchenverband ein Marktwachstum im zweistelligen Prozentbereich.
Denn Solarstromanlagen gelangen heute bereits für wenige Tausend Euro in wenigen Stunden schlüsselfertig aufs Dach. Ihre Preise sind in den letzten zehn Jahren infolge technologischen Fortschritts und eines harten internationalen Wettbewerbs laut BSW-Solar um über 70 Prozent gesunken. Um dabei möglichst hohe Eigenverbrauchsquoten zu erzielen, wird inzwischen beinahe jede zweite neue Solarstromanlage gemeinsam mit einem Batteriespeicher installiert.