Der Bundesverband Wärmepumpe und die Hersteller fordern ein Ende der Diskriminierung von Strom im Wärmemarkt. Die Bundesregierung solle endlich faire Rahmenbedingungen schaffen und die Wärmepumpen gegenüber Öl- und Gasheizungen nicht mehr benachteiligen. Die Branchenvertreter beziehen sich dabei auf die staatlichen Abgaben, die auf den Strom für den Betrieb von Wärmepumpen fällig werden, während die Belastung für fossile Brennstoffe viel geringer ist.
Geht es um den reinen Preis des Energieträgers, kann Strom mit Erdgas oder Heizöl schon längst mithalten. Zusätzlich nutzt die Wärmepumpe diesen Energieträger noch besser aus als die Gas- oder Ölheizungen. „Wir fordern keine Privilegien oder Sonderbehandlung“, betont Paul Waning, Vorstandsvorsitzender des BWP. „Was wir wollen, ist ein fairer Wettbewerb, damit unsere Technologie ihre Vorteile frei ausspielen kann.“
Schließlich führe an der Wärmepumpe kein Weg vorbei, wenn die Energiewende funktionieren soll – nicht nur im Wärmesektor, sondern auch beim Strom. Denn der Umstieg auf volatile Erzeuger wie Solar- und Windkraftanlagen kann nur gelingen, wenn die Sektorenkopplung konsequent umgesetzt, also überschüssiger Strom in Form von Wärme gespeichert wird. Neben dem Heizstab ist die Wärmepumpe die dafür geeignete Technologie. Doch dafür reichen die Absatzzahlen längst nicht aus, auch wenn die Wärmepumpenbranche im vergangenen Jahr ein Plus von 16,7 Prozent verbuchen konnte. Zwar wurden damit in Deutschland 2016 etwa 66.500 Anlagen verkauft – ein neuer Rekord für die Branche. Um die Klimaziele zu erreichen, muss sich der Wärmepumpenabsatz aber mindestens verfünffachen.