Der schnellere Ausbau von stationären und virtuellen Großspeichern in Deutschland scheitert derzeit an zu komplizierten rechtlichen Vorgaben. Das ist das zentrale Ergebnis einer Umfrage des französischen Beratungsinstituts Clean Horizon Consulting (CHC) unter deutschen und österreichischen Stadtwerken. So haben die Pariser Analysten herausgefunden, dass 46 Prozent der befragten Stadtwerke in den regulatorischen Rahmenbedingungen den Grund sehen, warum der Ausbau von Groß- und virtuellen Speichern in Deutschland nicht vorankommt. Drei Viertel der Befragten meinen, dass die derzeitigen Regularien den Bau von Groß- oder Schwarmspeichern hemmen. „Letztlich verdeutlicht der Report, dass die unklaren Rahmenbedingungen den Ausbau der Speicher und damit einen wichtigen Bestandteil der Energiewende verlangsamen“, fassen die Analysten ihre Ergebnisse zusammen.
Gleichzeitig geht aber aus dem Report hervor, dass zahlreiche Stadtwerke und lokale Energieversorger sich einen Weg durch den Dschungel der Bürokratie suchen. Immerhin sind schon einige der Groß- und Schwarmspeicher aufgebaut. Insgesamt ist das Thema für die meisten Stadtwerke interessant. So geben 63 Prozent der befragten lokalen Energieversorger an, dass die Speicher mittelfristig eine größere Bedeutung haben werden als die Elektromobilität.
„Die Umfrage bestätigt unsere Vermutung, dass gerade für Stadtwerke und regionale Energieversorger Energiespeicher in naher Zukunft eine bedeutende Rolle spielen werden“, erklärt Michael Salomon, Geschäftsführer von CHC. Er geht davon aus, dass mit weiteren Projekten im Segment Groß- und Schwarmspeicher zu rechnen ist. Salomon baut dabei auf den Verband Europäischer Übertragungsnetzbetreiber (Entso-E), der eine Reform der Rahmenbedingungen für Speicherintegration auf europäischer Ebene anstrebt.