Das Spitzenduo der besten Märkte bei privaten Speichersystemen für Solarstrom bilden Kalifornien und Deutschland. Dahinter kommen drei australische und ein weiterer US-Bundesstaat, ein asiatischer Markt sowie drei weitere europäische Länder. Dies ist das Ergebnis des neuen World Energy Storage Markets Report 2015, den das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Enviacon International aus Berlin in Zusammenarbeit mit den Bundesverbänden Energiespeicher und Solarwirtschaft erstellt hat.
Die interessantesten Märkte sind demnach besonders in solchen Ländern zu finden, in denen der Eigenverbrauch von selbst produziertem Solarstrom rentabel ist. Dies ist dann der Fall, wenn die sogenannten Stromgestehungskosten für Photovoltaik deutlich unter den Haushaltsstrompreisen liegen. Zudem sollte auch die Vergütung für Solarstrom niedriger als der Haushaltsstrompreis sein, da andernfalls die Einspeisung gewinnbringender wäre als der Eigenverbrauch.
Die größte Differenz zwischen Strompreis und Stromgestehungskosten besteht der Studie zufolge auf Hawaii, in Dänemark und in Deutschland, während der Unterschied zwischen Strompreis und Einspeisevergütung in Italien und Deutschland am höchsten ist. Aber auch in den meisten Bundesstaaten Australiens liegen die Fördertarife weit unter den Strompreisen.
Zusätzlich wirken sich Speicherfördermechanismen positiv auf das Marktwachstum aus. Bisher wurde weltweit in nur fünf Märkten ein solches Anreizprogramm etabliert.
Die größten Hindernisse für den Speichermarkt sind – neben niedrigen Strompreisen und hohen Einspeisetarifen – vor allem Abgaben auf den Eigenverbrauch und sogenannte Net-Metering-Systeme. Hier können die Anlagenbetreiber ihren Solarstrom ins Netz einspeisen und ihn dann wieder entnehmen, wenn sie ihn brauchen.
Sofern kein Net-Metering-System besteht, können sich Speichersysteme jedoch heute schon rechnen – und das auch ohne Förderung. Dies gilt insbesondere, wenn die Speicher gleichzeitig für Dienstleistungen genutzt werden wie die Bereitstellung von Regelleistung, die zusätzliche finanzielle Erträge einspielt. Der World Energy Storage Markets Report 2015 analysiert 163 Speichermärkte für Solarstrom.