Der Energiekonzern Eon und der Internetpionier Google arbeiten nun beim Thema Solarstrom zusammen. Beide Unternehmen bieten die Plattform Sunroof gemeinsam in Deutschland an – zum ersten Mal außerhalb der USA. Zum Start werden rund sieben Millionen Gebäude durch die Website abgedeckt, darunter in Ballungsgebieten wie München, Berlin, Rhein-Main oder dem Ruhrgebiet.
Hausbesitzer können mit der Technologie das Solarpotenzial ihres Eigenheims ermitteln. Und das relativ einfach: Es genügt, die eigene Adresse online einzugeben. Anhand weniger weiterer Parameter kann in Zukunft der Bau einer entsprechenden Anlage geplant werden. „Mit Sunroof gelingt es uns, den Vertrieb von Solaranlagen stärker zu digitalisieren“, begründet Eon-Vorstandsmitglied Karsten Wildberger die Allianz.
Neben Eon und Google ist der Softwarehersteller Tetraeder mit im Boot. Auf der Sunroof-Website werden Technologien wie Google Earth und Maps, 3D-Modelle sowie Machine Learning, also selbstlernende Software, kombiniert, um Anfragen so präzise wie möglich zu beantworten. Sunroof berechnet für jedes erfasste Dach, wie viel Sonnenlicht im Laufe des Jahres darauf fällt. Berücksichtigt werden: Wetterdaten, die Position der Sonne zu unterschiedlichen Jahreszeiten, Fläche und Neigung des Daches sowie der Schatten umliegender Gebäude oder Bäume. Am Ende rechnet Sunroof die ermittelte Licht- in Energiemenge um und ermittelt eine potenzielle Kostenersparnis. Zum Start der Plattform in Deutschland wird Sunroof exklusiv auf der Website bei Eon Solar eingebunden. Das Angebot ergänzt die neue Solarcloud von Eon, die seit April am Markt ist.
Potenzial ist da: Für Deutschland geht das Bundeswirtschaftsministerium von einem für die Photovoltaik nutzbaren Dachflächenpotenzial von knapp 1.100 Quadratkilometern aus – einer Fläche, halb so groß wie das Saarland. Darauf könnten laut Eon Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von rund 100 Gigawatt installiert werden.