Neu errichtete Photovoltaikanlagen und Windanlagen an günstigen Standorten an Land produzieren in Deutschland heute bereits günstiger Strom als fossile Kraftwerke.
Dieser Trend wird sich bis 2035 deutlich verstärken, wie eine neue Studie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) belegt. Darin analysieren die ISE-Forscher die aktuellen Kosten für erneuerbare Energien und prognostizieren die Entwicklung bis zum Jahr 2035.
Die Volllaststunden der konventionellen Kraftwerke sinken durch einen höheren Anteil der Erneuerbaren weiter, was ihre Kosten in die Höhe treibt. Hinzu kommen steigende Preise für Brennstoffe und die Zertifikate für Kohlendioxid. „Es ist davon auszugehen, dass nicht unbedingt die günstigste konventionelle Erzeugungsform am Markt bestehen wird, um die fluktuierenden Erneuerbaren zu ergänzen, sondern diejenige, die eine hohe Flexibilität in Bezug auf Anfahr- und Abfahrvariabilität aufweisen kann, also vorzugsweise Kraftwerke basierend auf Erdgas“, erklärt Projektleiter Christoph Kost.
Aktuell erzielen Photovoltaikgeneratoren je nach Anlagentyp und Globalstrahlung Gestehungskosten zwischen 3,7 und 11,5 Cent pro Kilowattstunde. Die Anlagenkosten liegen zwischen 600 bis 1.400 Euro pro Kilowatt Leistung.
Ab 2030 fallen die Gestehungskosten unter 4,7 Cent für Aufdachanlagen und 2,4 Cent pro Kilowattstunde für Freiflächenanlagen. Die spezifischen Anlagenkosten werden bis 2035 auf 350 bis 815 Euro pro Kilowatt sinken.