Die Forscher des Fraunhofer ISE aus Freiburg haben die Haltbarkeit ihrer neuartigen TP-Edge-Module durch umfangreiche Prüfungen gemäß IEC 61730/61215 nachgewiesen. Zunächst haben die Freiburger ihre neuen Doppelglasmodule, die vollkommen ohne Einkapselungsfolie auskommen, einem Alterungstest unterzogen. Dabei wurden die Paneele mit verschiedenen kommerziellen Solarzellen über 4.000 Stunden einer Temperatur von 85 Grad Celsius sowie einer relativen Luftfeuchtigkeit von 85 Prozent ausgesetzt. Danach zeigten die Module gegenüber ihrer ursprünglichen Leistung keinerlei Veränderung.
Auch die Prüfung auf Beständigkeit gegen thermische und mechanische Wechsellasten haben die Module erfolgreich bestanden. Außerdem haben die Forscher Hagelkörner mit einem Durchmesser von 25 Millimetern auf die Paneele einprasseln lassen. Selbst bei einer Glasdicke von zwei Millimetern haben sie weder am Glas noch an den Zellen Schäden festgestellt. Selbst kritische Stellen wie die Glaskanten blieben heil. Für die Tests haben die Freiburger Prototypen aus der eigenen, zusammen mit Bystronic Glas neu entwickelten Fertigung genommen.
Die Zellen der TP-Edge-Module werden nicht zwischen Einkapselungsfolien einlaminiert. Stattdessen werden sie mit Klebepins direkt auf das rückseitige Glas geklebt. Danach wird ein Frontglas aufgelegt und der Rand versiegelt. Der Raum zwischen diesen beiden Scheiben wird mit Gas befüllt. Damit bekommt das randversiegelte Glas eine große Ähnlichkeit mit Isolierglasfenstern.
Durch dieses Konzept sind die Module potenziell preiswerter herzustellen, da in der Produktion der energieintensive und langsame Laminierprozess wegfällt. Zudem bleiben die Module rahmenlos, was viel Material einspart. Außerdem haben die Freiburger die Glasstärke von drei auf zwei Millimeter verringert, was zu einer Gewichtsreduktion um 30 Prozent führt, ohne die Haltbarkeit der Module zu verringern, wie die anschließenden Tests gezeigt haben.