Die im vergangenen Jahr vom Berner Energieversorger und Netzbetreiber BKW beschlossene Absenkung der Einspeisevergütung für Solarstrom von 11,5 auf vier Rappen stößt im Großen Rat des Kantons parteiübergreifend auf Unmut, vor allem angesichts der Tatsache, dass BKW den Solarstrom für 9,37 Rappen pro Kilowattstunde vertreibt. Sowohl die SP als auch die SVP mit Unterstützung der Grünen und der EVP fordern, die Senkung des Rückspeisetarifs durch die BKW rückgängig zu machen. Der Kanton als Mehrheitseigner der BKW solle auf die Entscheidung der BKW – immerhin einer der größten Versorger der Schweiz – einwirken.
Die BKW verweist darauf, dass sie die Rückliefertarife für den Solarstrom auf der Basis der von der Eidgenössischen Elektrizitätskommission (ELCom) festgelegten Regelungen berechnet. Im Gegenzug dazu bietet die BKW zusätzlich Stromspeicher zum Kauf an. Doch genau das bringt die Emotionen im Kantonsparlament zum Kochen. „Das Angebot der BKW, die Anlagenbetreiber könnten von ihr Stromspeicher beziehen, um damit den Eigenverbrauch zu erhöhen, ist regelrecht zynisch“, wettert Christian Bachmann vom Großen Rat des Kantons Bern. „Hier verdient die BKW doppelt an den Kleininvestoren.“