In Kärnten sollen sich künftig Stromzähler von Haushalten in beide Richtungen drehen dürfen. So zumindest sieht es ein Beschluss des Umwelt- und Energieausschusses des Klagenfurter Parlaments vor, mit dem das Net Metering für die Betreiber kleiner Solarstromanlagen möglich werden soll. Dabei speisen die Betreiber von kleinen Photovoltaikanlagen ihren überschüssigen Strom ins Netz ein und entnehmen ihn dort wieder, wenn sie ihn brauchen. Die Anlagenbetreiber nutzen das Netz als Speicher.
Die Initiative geht auf die Grünen im Kärntner Landtag zurück. Man wolle kleinen Erzeugern somit ersparen, dass sie ihren Überschussstrom für zwei Cent pro Kilowattstunde einspeisen und für 18 Cent pro Kilowattstunde wieder vom Versorger kaufen müssen. Die Kärntener Volkspartei hat sich dem Vorstoß angeschlossen. Die Fraktion sieht im Net Metering eine gute Gelegenheit, den Ausbau der Photovoltaik voranzubringen und damit die heimischen Betriebe wie Elektriker, Installateure, Dachdecker oder Spengler zu stärken.
Der Ball liegt jetzt beim Wirtschaftsministerium in Klagenfurt. Dort müsse das Kärntener Energiewirtschaftsorganisationsgesetz (ElWOG) entsprechend reformiert werden, um die nötigen rechtlichen Rahmenbedingungen für das Net Metering zu schaffen.