Wegen des Solardeckels und der damit einhergehenden Unsicherheit stecken viele Photovoltaikprojekte fest. Ökoenergieversorger Naturstrom hat nun einen finanziellen Rettungsschirm für seine Bürgerenergiepartner gestartet.
Seit Monaten blockiert die Bundesregierung die Abschaffung des sogenannten Solardeckels, der aus dem Jahr 2012 stammt. Mitte Mai wurde zwar erneut verkündet, dass der Solardeckel abgeschafft werden soll. Bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe ist jedoch wenig Konkretes passiert. Das Problem: Dieser Deckel wird schon bald erreicht sein. Damit droht vielen aktuellen Solarprojekten die Förderung wegzubrechen.
Erschwerend kam die Coronakrise hinzu. Dies führt in Summe zu einer großen Unsicherheit bei Solarprojekten und unter Umständen sogar zum Stillstand.
Der Versorger Naturstrom hat sich nach Gesprächen mit seinen Bürgerenergiepartnern deshalb entschlossen, einen Rettungsschirm von 30.000 Euro für die verbundenen Partnergesellschaften aufzusetzen.
So soll kurzfristig finanzielle Hilfe bereitstehen; sie ist zu leisten, sollte ein Schaden durch die Nichtabschaffung des Solardeckels entstehen. Um Gelder aus dem Rettungsschirm zu erhalten, müssen die Solarprojekte von Bürgerenergiegesellschaften bestimmte Kriterien erfüllen. „Abgesichert werden können vollständig oder teilweise Vorlaufkosten, die vor Baubeginn anfallen und deren Finanzierung durch den Photovoltaikdeckel akut gefährdet ist“, sagt Silke Bartolomäus von Naturstrom.
Neben Statik- und Netzverträglichkeitsprüfungen können dies beispielsweise Kosten für juristische Gutachten, Baugenehmigungen oder Ähnliches sein. „Pro Projekt kann Naturstrom bis zu 1.500 Euro bei Dach- beziehungsweise 3.000 Euro bei Freiflächen übernehmen“, erklärt Bartolomäus. Dabei handelt es sich um eine freiwillige Unterstützungsleistung des Versorgers.
Um die Hilfe zu erhalten, können Partner eine Nachricht mit einer kurzen Beschreibung des Vorhabens schreiben.