In der Schweiz ist die Überbuchung für die Förderung im Rahmen der kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) leicht rückläufig. Stand das KEV-Konto am Ende des zweiten Quartals noch mit 574,5 Millionen Schweizer Franken im Minus, reduziert sich die Überbuchung am Ende des dritten Quartals auf 552 Millionen Schweizer Franken. Das ist allerdings nur eine theoretische Berechnung. Sie basiert nur zum Teil auf tatsächlichen Auszahlungen. In die Buchung fließen auch Anlagen ein, deren Betreiber zwar schon einen positiven Bescheid für eine KEV bekommen haben, die aber noch gar nicht gebaut sind.
Eine zweite Unsicherheit besteht in den Verkaufserlösen, die von der Einspeisevergütung abgezogen werden. Diese sinken derzeit. Die Stiftung KEV rechnet noch mit einem Verkaufspreis von durchschnittlich 3,8 Rappen pro Kilowattstunde. Inzwischen verweist die Stiftung KEV aber darauf, dass die Stromverkaufspreise so weit gesunken sind, dass eher von 2,8 Rappen pro Kilowattstunde Erlös aus dem Stromverkauf ausgegangen werden muss. Das wird das KEV-Konto weiter belasten.
Eine Entlastung des Kontos erwartet die Stiftung KEV auch. So werden nicht alle Anlagen gebaut, die auf der Warteliste stehen. Wie hoch die Anzahl dieser Anlagen ist, bleibt ungewiss. Sicher ist aber schon, dass der KEV-Fonds sowohl kurz- als auch langfristig liquide bleibt. Voraussetzung ist aber, dass die Wahrscheinlichkeit, dass angemeldete Anlagen auch gebaut werden, in der gleichen Größenordnung bleibt wie bisher. Werden mehr der angemeldeten und noch nicht gebauten Anlagen tatsächlich errichtet, wird es eng mit der Liquidität.
Insgesamt bleiben 35.340 Anlagen auf der Warteliste zur KEV. Das sind 560 weniger als drei Monate zuvor. Davon bekommen 11.373 Kleinanlagen eine Einmalvergütung. Weitere 8.696 Anlagenbetreiber haben die Wahl zwischen einer Einmalvergütung und KEV. Die meisten der Anlagenbetreiber, die diese Wahl haben, optieren derzeit für den Investitionszuschuss. In den vergangenen beiden Quartalen wurden weniger als zehn Prozent dieser Generatoren mit einer KEV errichtet. Die restlichen 15.271 Anlagen auf der Warteliste müssen weiter darauf warten, dass sie eine Einspeisevergütung bekommen, was immer unwahrscheinlicher wird.