Ein Jahr hat es gedauert. Nun geht das Haus Lisi in den Vertrieb. Damit haben die Studenten von der Technischen Universität Wien im vergangenen Jahr den Solar Decathlon im kalifornischen Irvine gewonnen. Das Haus steht jetzt als Musterhaus an der Blauen Lagune in der österreichischen Hauptstadt. Es besteht zu 96 Prozent aus Holz.
Selbst zur Wärmedämmung haben sich die Österreicher für Zellulose entschieden. Die Innenverkleidung ist aus Baumrinde. Der Grund: „Holz hat sehr gute thermische Eigenschaften, es kann gut zur Dämmung eingesetzt werden“, sagt Karin Stieldorf, Projektleiterin des Teams. „Und vor allem ist es ein nachwachsender Rohstoff mit einer ausgezeichneten Umweltbilanz.“ Aber auch das Energiekonzept ist auf eine gute Energiebilanz zugeschnitten. Denn die Solaranlage des Hauses mit einer Leistung von 8,6 Kilowatt produziert mehr Strom, als im Gebäude benötigt wird. Für die Warmwasserbereitung sorgt eine Wärmepumpe.
Die Architektur basiert auf einer extrem offenen Struktur, in der die Wände zwischen der geräumigen Wohnküche und den beiden angrenzenden Terrassen mit wenigen Handgriffen völlig entfernt werden können. Eine große gemeinsame Fläche entsteht, die Grenze zwischen Innenbereich und Außenbereich wird aufgehoben. Außerdem kann der Bewohner auf diese Weise die Wohnfläche von 64 Quadratmetern nahezu verdoppeln.
Den Vertrieb des Hauses übernimmt die Weisenseer Holz System Bau in Greifenburg in Kärnten. Das Marketingkonzept war ein Bestandteil des solaren Zehnkampfes in Kalifornien. Die Österreicher haben das Haus als flexibles Haus mit potenzieller Serienproduktion entworfen. Sie versprechen sich viel von der Anwendung als nachhaltiges Cottage für kleine Parzellen in städtischen Regionen und als moderne Hütte für die Erschließung von Erholungsorten in Gebirgen oder an Seen. http://www.solardecathlon.at