Die Thüga-Gruppe investiert 1,5 Millionen Euro in eine Power-to-Gas-Demoanlage. „Unsere Strom-zu-Gas-Anlage hat die Erwartungen beim Wirkungsgrad übertroffen“, sagt Michael Riechel, Vorstandschef des Stadtwerkeverbunds Thüga. In ihrem relevanten Lastbereich zwischen 50 und circa 325 Kilowatt erreicht die Gesamtanlage einen Wirkungsgrad von bis zu 77 Prozent, bezogen auf den Brennwert und von der Stromentnahme bis zur Gaseinspeisung betrachtet. „Ein Grund für den hohen Wirkungsgrad ist, dass wir direkt in das Gasverteilnetz einspeisen und damit auf einen Verdichter verzichten können“, erklärt Riechel weiter.
Bei der Regelbarkeit erreichte der Elektrolyseur der Firma ITM Power gute Werte. Er kann laut Hersteller sehr schnell hoch- und heruntergeschaltet werden. Damit kann die Anlage auch auf veränderte Lastsituationen im Netz reagieren und erfüllt laut Thüga die Voraussetzungen, um am Markt für Sekundärregelleistung teilzunehmen. Das heißt bei zu viel Strom im Netz: Die Lastabnahme des Elektrolyseurs wird erhöht. Die Anlage nimmt dann den Strom auf und wandelt ihn in Wasserstoff um. Damit trägt sie auch zur Stabilität des Stromnetzes bei.
Derzeit führt die Thüga einen Belastungstest durch: Getestet werden Wirkungsgrad, Regelgeschwindigkeit, Lastverhalten und die Gasqualität. Diese Ergebnisse seien interessant, da es sich bundesweit um die erste Anlage handele, die in Wasserstoff umgewandelten Strom ins Gasverteilnetz einspeise, sagt Michael Riechel. Und auch für das Kernstück der Anlage, den Elektrolyseur, sei das ein neues Einsatzgebiet. Der Belastungstest werde in der geplanten Betriebszeit der Anlage noch zweimal wiederholt. In einer Projektplattform bündeln 13 Unternehmen der Thüga-Gruppe Wissen und Kapital.http://www.thuega.de
