Die Propaganda gegen die erneuerbaren Energien, die in den Wochen vor der Wahl die Medien beherrschte, geht an den Bürgern vorbei. Die Zustimmung zur Energiewende und zum weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien ist immer noch ungebrochen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid im Auftrag des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE).
Für zwei Drittel der 1.003 hinsichtlich ihrer Einstellung zur Energiewende befragten Bundesbürger ist der verstärkte Ausbau der erneuerbaren Energien sehr oder außerordentlich wichtig. Dabei ist die Toleranz gegenüber Photovoltaikanlagen am höchsten. Immerhin 72 Prozent der Befragten haben keine Probleme mit Solarstromanlagen in unmittelbarer Umgebung ihres Wohnortes. Wenn sie bereits Vorerfahrungen haben, steigt die Toleranz weiter. Auch die Windkraft hat ein ähnlich gutes Image in der Bevölkerung, wenn auch mit 59 Prozent die Toleranz gegenüber Anlagen vor der eigenen Haustür geringer ist. Haben die Bürger Erfahrungen mit Windkraftanlagen, steigt die Zustimmung auf 70 Prozent an. Mit einem Anteil der Befürworter der Energiewende von 93 Prozent stimmen ebenso viele Befragte dem verstärkten Ausbau der erneuerbaren Energien zu wie im vergangenen Jahr.
Im Gegensatz zum allgemeinen Tenor steigt die Zahlungsbereitschaft in der Bevölkerung. Während im vergangenen Jahr 47 Prozent der Befragten eine EEG-Umlage von fünf Cent pro Kilowattstunde für angemessen oder sogar zu niedrig hielten, ist jetzt für eine Mehrheit von 55 Prozent der Befragten die Höhe der EEG-Umlage von sechs Cent pro Kilowattstunde angemessen oder zu niedrig. Dass immerhin 56 Prozent der Befragten überhaupt bereit sind, einen finanziellen Beitrag zur Energiewende – ganz gleich in welcher Höhe – über die Stromrechnung zu leisten, zeigt, dass die Debatte in der Vergangenheit um den finanziellen Beitrag zur Energiewende an der Realität vollkommen vorbeiging. „Die große Bereitschaft der Bürger, einen finanziellen Beitrag zur Energiewende zu leisten, hat aber einen ganz starken Gerechtigkeitsaspekt“, betont Hermann Falk, Geschäftsführer des BEE. „Die meisten sagen ja zum finanziellen Beitrag, aber nur wenn alle Stromkunden die Belastungen tragen.“ Damit stößt die Ausweitung der Ausnahmeregelungen für stromintensive Unternehmen mehrheitlich auf Ablehnung. „Die Menschen wünschen sich die Erhöhung des Tempos der Energiewende“, ergänzt Philipp Vohrer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien. „Ein Rollback der Energiewende ist mit der deutschen Bevölkerung nicht zu machen. Deshalb sollte die nächste Bundesregierung das Ausbautempo auf keinen Fall drosseln.“ https://www.bee-ev.de/